Wasserball: Ein Teamsport für jedes Alter

Was zeichnet den Wasserball-Sport aus? WZ-Mitarbeiterin Anna Goernemann hat es selbst ausprobiert.

Uerdingen. Am Waldsee angekommen, fällt zuerst die großzügige Anlage des Vereins auf. Hier trainieren gleichsam Schwimmer und Wasserballer. Trainer und Kapitäne der Bundesligateams sind gekommen und stellen mir den Klub sowie den Sport und seine Regeln ausführlich vor. Dann wird es ernst: Es geht ins Wasser. Heute werde ich ausprobieren, worauf es beim Wasserball ankommt.

Ein Team besteht aus sechs Spielern plus einem Torwart, dem ebenso wie dem Center eine Schlüsselposition zukommt. Die Center-Position lässt sich in etwa mit der des Kreisläufers beim Handball vergleichen. Pro Angriff hat jede Mannschaft 30 Sekunden zur Verfügung. So entwickelt sich ein schnelles, kurzweiliges Spiel. Bereits nach einigen Minuten ist die Anstrengung zu spüren, denn die Wassertiefe muss mindestens 1,80 m betragen. Abstoßen vom Beckenboden ist verboten. Gespielt werden viermal acht Minuten, bei Unterbrechungen wird die Uhr angehalten. So ergibt sich eine Spielzeit von etwa einer Stunde.

Wem das zunächst wenig vorkommt, der wird schnell eines Besseren belehrt. Schnell merke ich, dass man eine gute Kondition braucht, denn es geht hin und her. Gleichzeitig sollte man immer den Ball im Blick haben, die Technik erfordert entsprechende Koordination. Eine gute schwimmerische Grundausbildung ist also sehr wichtig. Wasserball- und Schwimmabteilung des Vereins arbeiten daher eng zusammen. Kinder im Alter von etwa sechs bis acht Jahren lernen die Grundlagen. Am Ende steht das Goldabzeichen, danach können die jungen Sportler wählen, ob sie mit dem Leistungsschwimmen beginnen, Breitensport betreiben, oder eben zum Wasserball wechseln möchten. Als Vereinsmitglied ist der Beitrag für die Schwimmausbildung bereits inbegriffen.

„Das optimale Alter zum Einstieg in den Wasserballsport liegt etwa bei acht bis zehn Jahren, da in diesem Alter Technik und Bewegungsabläufe am besten trainiert werden können“, sagt Rainer Hoppe, Trainer der Herren-Bundesligamannschaft. Zu spät ist es jedoch nie. „Gerade im Mädchen- und Frauenbereich sucht der Verein stets neue Spielerinnen“, sagt Claudia Blomenkamp, Kapitänin der ersten Damenmannschaft und Jugendtrainerin. Für ältere Spieler, ambitionierte wie Breitensportler, gibt es die sogenannten Masters, die 4. Herrenmannschaft des Vereins. Hinzu kommen Jugendteams. Wasserball ist ein Sport für alle Altersklassen.

Der Fokus des Vereins liegt allerdings klar auf der mehrfach ausgezeichneten Jugendarbeit. „Bei uns haben die Kinder und Jugendlichen beste Trainingsmöglichkeiten in einem stabilen Umfeld“, so Hoppe. Die Mitgliedsbeiträge sind günstig, einer speziellen Ausrüstung bedarf es nicht. Die Halle am Waldsee ist für Mitglieder bis auf wenige Ausnahmen jeden Tag geöffnet. Alle Trainer sind speziell ausgebildet, in den Ferien gibt es zusätzliche Angebote. „Unser langfristiges Ziel ist der Aufbau einer Wasserballakademie“, sagt Hoppe. „Wir wollen Talente für unseren Sport gezielt fördern“.

Dieser ist entgegen allen Vorurteilen sehr verletzungsarm und gesund. Als ich aus dem Wasser steige, merke ich, dass der Körper gleichmäßig beansprucht wurde. Obwohl Kontaktsport, so ist Wasserball ein fairer Sport. Auch kleinere Spieler haben so ihre Chance. Wer vielseitige Mannschaftssportarten mag, der sollte Wasserball unbedingt einmal ausprobieren!

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