Aus im Niederrheinpokal-Achtelfinale Rot-Weiss Essen ist zu stark für den VfR Fischeln

Krefeld · Der Fußball-Landesligist kann im Niederrheinpokal-Achtelfinale immerhin einen Ehrentreffer gegen den bisher gegentorlosen Regionalligisten erzielen. Die Stimmung im Clubhaus ist nicht nur deshalb gut.

 Aus der erhofften Überraschung wurde nichts: Rot-Weiss Essen erwischte den VfR eiskalt, ging schon in der fünften Spielminute mit 1:0 in Führung.

Aus der erhofften Überraschung wurde nichts: Rot-Weiss Essen erwischte den VfR eiskalt, ging schon in der fünften Spielminute mit 1:0 in Führung.

Foto: samla.de

Schon auf dem Gehweg zum Willi-Schlösser-Sportpark dröhnten die Bässe weit vor Spielbeginn aus den Fenstern der Umkleidekabinen, auch im Clubhaus brachten sich die Gäste mit Schlagern, Popmusik und Kaltgetränken in Stimmung. Manche derer, wie es sich gehört, klar erkennbar als bedingungslose Unterstützer ihres VfR in weißen Trikots mit der Aufschrift „12. Mann“. Den hätte der Fußball-Landesligist VfR Fischeln im Achtelfinale des Niederrheinpokals wahrlich gebraucht. Das Duell mit dem Regionalliga-Spitzenreiter Rot-Weiss Essen ging mit 1:9 verloren.

Die lockere Atmosphäre vor dem Anpfiff war auch in Kreisen der Mannschaft spürbar. Das inoffizielle VfR-Orakel, Abteilungsleiter Ralf Rusbült, hatte eine 1:3-Niederlage seines Teams vorausgesagt. In der Hoffnung, dass er damit das Gegenteil bewirken würde. Mittelfeldspieler Fynn Ziemes bedauerte zwar die Kulisse ohne Zuschauer, blickte aber dennoch der spannenden Aufgabe entgegen: „Für viele von uns ist es das größte Spiel.“ Zum Saisonhöhepunkt wollte Trainer Karl-Heinz Himmelmann seiner Mannschaft wie angekündigt keine bloße Verteidigungshaltung verordnen. Die Vorgabe: Mitspielen, offensiv denken, sich nicht vor dem großen Gegner verstecken. „Eine Niederlage in diesem Spiel, egal wie sie ausfällt, wird niemanden umhauen.“ Doch seine Mannschaft ging schließlich zu zurückhaltend in die Partie und ließ sich überrumpeln.

Der Traditionsclub aus Essen war ohne den einen oder anderen Stammspieler angereist, darunter Stürmer Simon Engelmann, Isiah Young oder Thomas Eisfeld. Doch einen Qualitätsabfall hatte dies zum Leidwesen der Krefelder nicht zur Folge. Druckvoll begann der Regionalliga-Primus, nach nur vier Minuten war die Fischelner Verteidigung überwunden: Fabian Rüth traf viel zu einfach nach einem Eckball. David Sauerland legte wenig später zum 2:0 nach. RWE ließ keine Zweifel aufkommen, agierte humorlos und mit großem Pressing. Das Himmelmann-Team hatte kaum die Möglichkeit, den Ball im eigenen Besitz zu halten, konnte das hohe Tempo im ersten Durchgang nicht mitgehen. Angriff um Angriff rollte auf das Tor von VfR-Schlussmann Leon Buschen zu. Erolind Krasniqi legte nach. Nach 20 Minuten war die Begegnung entschieden. Das 0:4 durch Cedric Harenbrock  folgte auf dem Fuß.  

Nach dem Ehrentreffer folgen lauter Jubel und drei Gegentore

 60 Fans machten sich im Clubhaus des VfR Fischeln einen schönen Abend - trotz der am Ende deutlichen Niederlage, die sie auf Bildschirmen verfolgen mussten.

60 Fans machten sich im Clubhaus des VfR Fischeln einen schönen Abend - trotz der am Ende deutlichen Niederlage, die sie auf Bildschirmen verfolgen mussten.

Foto: samla.de

Die Essener waren zu schnell, zu ehrgeizig an diesem Mittwochabend. Oftmals waren sie nur mit einem Foul zu bremsen. Marius Kleinsorge stellte auf 5:0 (37.), erneut durch einen Strafstoß. Ein Eigentor vor der Pause machte das halbe Dutzend für Essener schon perfekt. Immerhin die in den übertragenden Internetdienst Soccerwatch eingewählten 583 Zuschauer mit Rot-Weiss-Affinität hatten ihren Spaß an den Bildschirmen.

Nach der Halbzeit zwang VfR-Stürmer Hendrik Schons Essens Schlussmann Jakob Golz zu einer Rettungstat, im Nachschuss ging Jannick Geraets leer aus. Beide waren auch an der nächsten Fischelner Chance beteiligt. Knapp war es. Es war die beste Phase der Krefelder, die nun mehr Widerstand boten. RWE agierte dagegen ungenauer am Strafraum.

Und auf einmal hörte man Jubelschreie von der Fischelner Bank. Routinier Bonko Smoljanovic hatte einen Eckball ins Essener Tor verlängert. Der erhoffte Treffer für den VfR – und damit auch das erste Gegentor für RWE im laufenden Pokalwettbewerb. Ein kurzer Moment der Freude, dann stellten die Gäste schon auf 7:1 und ließen auch in der Endphase noch das 8:1 und 9:1 folgen.  

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