Wasserball Uerdingens Wasserballer werden zu Piraten

Der SV Bayer 08 verlor in der Jugend zuletzt an Boden. Nun folgt eine Neuausrichtung.

 Abteilungsleiter Rainer Hoppe hat sich die Nachwuchsförderung auf die Fahne geschrieben.

Abteilungsleiter Rainer Hoppe hat sich die Nachwuchsförderung auf die Fahne geschrieben.

Foto: Bischof, Andreas (abi)

Sie ist das Fundament eines erfolgreichen Vereins: Die Jugendarbeit spielte beim SV Bayer Uerdingen 08 schon immer eine große Rolle. Statt diverser externer Neuzugänge haben sich die Uerdinger Wasserball-Teams um Abteilungsleiter Rainer Hoppe schon seit Jahren die konsequente Einbeziehung des internen Nachwuchses auf die Fahne geschrieben. Sowohl die Herren als auch die Damen spielen in der nationalen Bundesliga, das Entwickeln von Jugendspielern mit Top-Niveau ist für Bayer daher unabdingbar.

Um auch in den kommenden Jahren diesen Weg fortzuführen, richtet sich die Jugendabteilung der Wasserballer nun neu aus. Unter der Führung der ehemaligen Top-Spieler und Trainer Oliver Greck, Kai Küpper und Gerrit Pape soll der Leistungsaufwand hochgefahren werden. Künftig starten die Uerdinger offiziell als „SV Bayer 08 Pirates“. Küpper sagt: „Die Jugendwasserballabteilung des SV Bayer 08 verfügt über ein riesiges Potenzial. Die erfolgreiche Haischool in unserem Verein liefert reihenweise talentierte Sportlerinnen und Sportler, welche leider zu selten mit unserer ambitionierten Truppe in Berührung kommen. Aus diesem Grund war es uns wichtig ein neues Bewusstsein für den Jugendwasserball zu schaffen.“

Zwar brachten die Nachwuchsteams auch in den vergangenen Jahren immer wieder einzelne Talente zu den Senioren hoch, Athleten, die ein Kaliber besitzen wie ein Ben Reibel waren nicht vorhanden. Der 22-Jährige durchlief die Bayer-Jugend und reifte zu einem der besten Spieler des Landes. Mittlerweile spielt Reibel bei Rekordmeister Spandau Berlin, ist daneben wichtiger Teil der Nationalmannschaft.

Topspieler in den Jugendteams fehlten zuletzt

Doch zuletzt fehlte es in der Jugend an absoluten Topspielern – Titel waren Mangelware. Greck sagt: „Ich denke, die Gründe sind vielschichtig. Die regionale Wettbewerbssituation um vielversprechende Talente in und um Uerdingen herum, als auch die verschärften schulischen Anforderurgen die G12 mit sich gebracht hat, sind nicht zu vernachlässigen. Einige talentierte Kinder schlossen sich vielleicht auch anderen Vereinen an, da es neben dem Sportlichen manchmal auch an Bindung oder Zugehörigkeit fehlte. Grade diese Punkte versuchen wir aktuell mit verschiedenen Maßnahmen zu korrigieren.“

Neben dem erhöhten Trainingspensum sollen auch Einheiten abseits des Wassers das Mannschaftsgefüge stärken. So werden unter anderem verschiedene Events ins Leben gerufen, am 7. März machte die Jugend in etwa einen Ausflug zum Fußball-Bundesligaspiel zwischen Bayer Leverkusen und Eintracht Frankfurt. Doch besonders die Dichte an konkurrierenden Vereinen in NRW machte Bayer zuletzt das Leben schwer. Lokalrivale SV Krefeld ’72 lief den Uerdingern in der Jugend den Rang ab und gilt auch Landesweit als einer der besten Nachwuchsabteilungen. Erst im letzten Sommer wechselte eine komplette Mannschaft des SV Bayer geschlossen zur SVK. Doch der SV Bayer will nun aufholen und den Rückstand in der Jugend wieder wettmachen. Der Weg hin zu den „SV Bayer 08 Pirates“ ist ein erster Schritt.

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