Wasserball Tim Focke: „Der Fokus liegt auf den Play-offs“

Die Wasserballer des SV Bayer sind Letzter der A-Gruppe. Tim Focke bereitet sein Team bereits auf den Gegner aus der B-Gruppe vor.

Tim Focke will langfristig wieder oben mitspielen. Archiv

Tim Focke will langfristig wieder oben mitspielen. Archiv

Foto: abi

Krefeld. Mit großen Erwartungen sind die Herren des SV Bayer 08 Uerdingen Ende Oktober in die Saison der Wasserball-Bundesliga gestartet. Viereinhalb Monate und neun Spiele später ist von der guten Stimmung nicht mehr allzu viel übrig. Alle neun Spiele gingen verloren, die Bayer-Herren rangieren punktlos am Tabellenende der A-Gruppe der Deutschen Wasserball Liga (DWL). Die Gründe liegen auf der Hand. Trainer Tim Focke im Gespräch mit unserer Zeitung.

Die Tabelle lügt nicht. Wie bewerten Sie die Leistung Ihrer Mannschaft?

Focke: „Wir stehen mit null Punkten da, natürlich ist das nicht zufriedenstellend. Wir schaffen es einfach nicht, das Potenzial, das in der Mannschaft steckt, auch an den Spieltagen ins Wasser zu bringen. Das zieht sich schon durch die ganze Saison.“

Warum gelingt es dem Team denn nicht, ihre Top-Leistung abzurufen?

Focke: „Da kommen viele Faktoren zusammen. Die Mannschaft hat in Tim Wollthan und Bartek Luczak zwei absolute Führungsspieler verloren, die menschlich unheimlich wichtig waren. Das ist für so eine junge Mannschaft schwierig zu kompensieren. Hinzu kamen viele Verletzungen und berufsbedingte Ausfälle. Je länger so eine Niederlagen-Serie dann dauert, desto mehr kommt natürlich auch die Psyche ins Spiel und man verkrampft etwas im Spiel.“

Ist die Konkurrenz nach Platz vier im vergangenen Jahr stärker geworden?

Focke: „Das wäre zu einfach, die Gründe bei der Konkurrenz zu suchen. Aber klar ist auch, dass wir im Vergleich zu anderen Teams wie Esslingen oder Potsdam viele berufstätige Spieler haben. Vielleicht auch zu viele. Potsdam trainiert sieben bis achtmal die Woche mit 13 Spielern, das ist bei uns einfach nicht möglich.“

Mit Ihren 37 Jahren sind Sie einer der jüngsten Trainer, wie gehen Sie mit solch einer Situation um?

Focke: „Als ehemaliger Spieler weiß ich, wie sich so etwas anfühlt. Ich bin aber auch sehr selbstkritisch und suche die Fehler natürlich auch bei mir. So bin ich einfach erzogen worden. Wir gewinnen und wir verlieren zusammen, das ist bei einem Mannschaftssport nun einmal so. Ich bin sehr froh so eine Rückendeckung vom gesamten Verein zu bekommen. Das Ziel, wieder ganz oben mitzuspielen, ist langfristig angelegt, da muss man auch manchmal Rückschläge verkraften.“

Wie lautet die Zielsetzung für den Rest der Saison?

Focke: „Wir werden in der Hauptrunde Tabellenletzter sein, das steht fest. Deswegen liegt der Fokus auf den Play-off-Spielen. Es sieht so aus, als läuft es auf Plauen hinaus, so ist unser Training aufgebaut. Natürlich wollen wir die letzten fünf Spiele nicht auch noch verlieren, aber erneute Ausfälle machen es uns nicht einfacher.“

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