Tennis Blau-Weiß siegt und tanzt

Krefeld · Krefelder besiegen auch Großhesselohe mit 4:2. Das italienische Quintett feiert ausgelassen in der Kabine.

 Gianluca Mager siegte für die Krefelder in seinem Einzel gegen seinen estnischen Konkurrenten Jürgen Zopp.

Gianluca Mager siegte für die Krefelder in seinem Einzel gegen seinen estnischen Konkurrenten Jürgen Zopp.

Foto: Ja/Samla

Aus den Umkleideräumen im Klubhaus schallten italienische Jubel-Gesänge, die Spieler von Tennis-Bundesligist Blau-Weiß Timberland Finance Krefeld lagen sich nach dem 4:2 gegen Großhesselohe München förmlich in den Armen. Sie tanzten und feierten ihren Erfolg. Szenen wie nach einem großen Triumph. „So etwas habe ich in meiner Zeit als Pressesprecher bei Blau-Weiß noch nicht erlebt“, sagte etwa Jörg Zellen. Teamchef Olaf Merkel freute sich über die „grandiose Stimmung“ in seiner Mannschaft: „Die sind mit vollem Herzen dabei.“

Es war ein kurzweiliger Tennis-Nachmittag gewesen bei diesmal angenehmen Temperaturen, die anders als am hitzigen Freitag zum Zuschauen einluden. Um kurz nach 16 Uhr war der Heimsieg gegen den Aufsteiger schon besiegelt. Zwei Einzel waren an die Hausherren gegangen, zwei an die Gäste. Spannung in den Doppeln, dann war wieder einmal alles gut. Beide Champions Tiebreaks gingen an die Krefelder. Der dritte Heimsieg. Eine fast einwandfreie Heimbilanz, nur gegen Konkurrent um den Mannschaftstitel Gladbacher HTC gab es daheim ein 3:3. „Es war faszinierend zu sehen, wie sich alle reingekniet haben“, sagte Merkel.

Stefano Travaglia hatte seine Pflichtaufgabe mit Bravour erfüllt. Er ließ dem 1,92- Meter-Hünen Daniel Brands keine Chance und gewann mit 6:2 und 6:3. Später sagte er: „Ich habe mich vom ersten Punkt an sehr gut gefühlt. Es war ein gutes Spiel. Ich habe gute Returns gespielt, habe ihn gut bewegt. Das hat mir Sicherheit gegeben.“

Travaglia und Mager überzeugen in den Einzeln

Auch Gianluca Mager spielte stark auf gegen den Esten Jürgen Zopp. Beim 6:3 und 6:2 holte er den zweiten Punkt des Tages. Teamchef Olaf Merkel lobte die Auftritte seine beiden Schützlinge: „Toll, wie beide gespielt haben. Das war nicht unbedingt so zu erwarten gewesen.“

Andere hatten dagegen vor 800 Zuschauern einen schweren Stand. Allen voran Alessandro Giannessi, der gegen den Deutschen Florian Mayer (im Juni 2011 war er 18. der Weltrangliste) nicht ins Spiel fand. Trainer Ashley Mc Millan sagte: „Mayer war heute zwei Klassen besser. Der Platz war heute nicht so schnell. Das kam ihm entgegen. Alessandro hatte keine Chance.“

Auch der 37-jährige Paolo Lorenzi, am Sonntag die Nummer eins bei Blau-Weiß, fand seinen Meister. Der Pole Kamil Majchrzak, ein 23-jähriger Aufsteiger, der sich in den vergangenen sechs Monaten bis auf Platz 102 vorgespielt hat, war am Sonntag zu stark für den Römer. Zwar bot Lorenzi im zweiten Satz noch einmal Widerstand, holte nach 1:3 noch auf 3:3 auf, den Center Court im Rücken, den Szenenapplaus sicher, doch am Ende wurde es nichts mit der Wende: 2:6 und 3:6. Trainer Stefan Kaiser sagte: „Paolo hat alles in die Waagschale geworfen. Der Gegner jedoch ist ein starker Aufschläger. Er war schwer zu breaken.“

In den abschließenden Doppeln sah es nach den ersten Sätzen noch nicht nach einem Heimsieg aus. Travaglia/Mager verloren den ersten durchgang gegen Brands/Mayer mit 0:6, drehten aber dann noch die Partie. Im zweiten Match spielte Blau-Weiß seine Trumpfkarte Simone Bolelli aus. An der Seite von Lorenzi besiegte das Duo die Münchner Majchrzak/Zopp mit 6:3, 2:6 und 10:8.

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