Sturm-Kampf: Boxwelt blickt auf Krefeld

Ende Mai verteidigt der IBF-Weltmeister im Mittelgewicht, Felix Sturm, seinen Titel in Krefeld. Drei Viertel der Tickets sind verkauft.

Boxt nächste Woche Samstag in Krefeld: Felix Sturm.

Boxt nächste Woche Samstag in Krefeld: Felix Sturm.

Foto: privat

Krefeld. In einer Woche richtet sich der Blick der Boxwelt auf Krefeld. Wenn am 31. Mai im König-Palast (Einlass ab 18.30 Uhr, ab 22.30 Uhr überträgt Sat1 live) der vierfache IBF-Mittelgewichts-Champion Felix Sturm seinen Titel gegen den Pflichtherausforderer Sam Soliman verteidigen will, geht es für den Kölner auch darum, einen Tiefpunkt seiner mittlerweile 13-jährigen Profi-Karriere wettzumachen: Im Februar 2013 trat Sturm bereits gegen Soliman an. Im Düsseldorfer ISS-Dome verlor er einstimmig nach Punkten. „Darum ist der Kampf in Krefeld ein besonderer für mich, ich freue mich sehr darauf“, sagt Sturm. An den Austragungsort habe der 35-Jährige gute Erinnerungen, hier hat er 2009 den Japaner Koji Sato nach Punkten besiegt. „Für mich ist das alles andere als eine normale Titelverteidigung“, sagt Sturm. Unsportliche Äußerungen Solimans vor sowie ein positiver Dopingbefund beim Gegner nach dem Fight im Vorjahr hätten die Einstellung Sturms gegenüber seinem Kontrahenten negativ beeinflusst. Sturm: „Ich habe mir Soliman nicht als Gegner ausgesucht, aber ich will den Titel unbedingt verteidigen.“

Einen „Knockout“ könne und werde der Profi-Boxer dabei zwar nicht versprechen. Dennoch hält sich der IBF-Weltmeister für fit genug, seinen Herausforderer aus Australien in die Schranken zu weisen. Von persönlichen Differenzen und negativen Emotionen will sich Sturm allerdings auf keinen Fall beeinträchtigen lassen: „Auch wenn ich ihn persönlich nicht besonders mag, Soliman ist nun mal der aktuelle Pflichtherausforderer — und das nehme ich an.“ Täglich trainiert er derzeit mindestens drei Stunden unter der Aufsicht des ehemaligen Klitschko-Coaches Fritz Sdunek. Der 67-Jährige beurteilt die Voraussetzungen für einen Sieg seines Schützlings gegen den 40-Jährigen aus Downunder ebenfalls als sehr gut — insbesondere von dessen „unglaublicher Motivation“ sei er beeindruckt. „Bei ihm ist der absolute Wille spürbar, er will die volle Power geben.“ Wenn Sturm in Krefeld so boxe wie im Training, habe der Gegner keine Chance. Soliman habe vor allem im Angriffsverhalten Schwächen.

Neben der körperlichen und mentalen Verfassung setzt Felix Sturm bei dem Kampf aber auch auf den Rückhalt der Zuschauer in Krefeld: „Bei meinem Kampf 2009 habe ich viel Unterstützung aus dem Publikum erfahren. Das zu spüren, spornt an“, sagt er. Maximal 10 000 Plätze sind nächste Woche im König-Palast verfügbar, gut drei Viertel davon sind bereits verkauft.

Im Vorprogramm steigen weitere Athleten aus seinem Kölner Boxstall „Sturm Boxing“ in den Ring. Darunter die Deutsch-Armenierin Susi Kentikian. Mit einem Sieg bei ihrem Kampf in Krefeld würde die 26-jährige Hamburgerin den Interimstitel im Fliegengewicht der WBA verteidigen. In weiteren Vorkämpfen sind unter anderem Konni Konrad (WBA-Champion im Halbschwergewicht), Maurice Weber und Alex Born zu sehen. Die Krefelderin Derya Saki wird vom Veranstalter (bisher) nicht genannt.

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