KFC Uerdingen So will Krämer die Pause des KFC nutzen

Krefeld · Der neue Trainer sucht Einzelgespräche und möchte seine Idee des Fußballs schnell an die Spieler vermitteln.

 Stefan Krämer nach den ersten Einheiten: „Es haben alle extrem gut mitgezogen.“

Stefan Krämer nach den ersten Einheiten: „Es haben alle extrem gut mitgezogen.“

Foto: Andreas Bischof

Wann wird der Ball wieder rollen in der 3. Liga? Wird überhaupt noch einmal gespielt in dieser Saison? Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat die nächsten beiden Spieltage erst einmal verschoben. Am Montag wird in Frankfurt wieder getagt, wenn die Vertreter der Liga zusammenkommen, um zu beraten, wie es weitergeht. Noch schreitet die Ausbreitung des Coronavirus voran, mit all seinen Einschränkungen auch auf den Sport und Großveranstaltungen. Es gibt viele Fragezeichen. Erst einmal steht eine Spielpause an, auch für den KFC Uerdingen und seinen neuen Trainer Stefan Krämer, dem die Unterbrechung aber so ungelegen nicht kommen dürfte.

Pause erfordert besonderes Management

Der 52-Jährige hätte schon am Freitagabend die ersten Punkte mit seinem Team holen sollen beim Tabellenzweiten Waldhof Mannheim, nach nur zwei Trainingseinheiten. Nun aber hat er Zeit gewonnen: „Ich hätte am liebsten gespielt, aber wir müssen das Beste aus der Situation herausholen. Das Positive ist: Ich kann die Mannschaft noch besser kennenlernen in den nächsten Tagen.“ Die Pause aber erfordere auch besonderes Management und Moderation in allen Klubs. Die Spannung muss hochgehalten werden: „Man wird dann später sehen: Wer hat in der Pause die besten Entscheidungen getroffen?“, sagt Stefan Krämer.

Eingewöhnen musste sich Krämer an der alten und neuen Wirkungsstätte Grotenburg, die er im Januar 2019 verlassen musste, keineswegs. Viel hat sich nicht verändert in den Katakomben. Hier und da waren Handwerker schon aktiv, die alte Zeit aber steckt noch in den Mauern. „Der Athletikraum ist schicker geworden“, sagt der KFC-Coach: „Ich brauche aber auch keine goldenen Wasserhähne. Die Grotenburg hat ihren Charme. Man spürt die Tradition. Man braucht keinen Luxus, um vernünftig arbeiten zu können, nur ordentliche Trainingsbedingungen“, sagt Krämer.

Als er spricht, spurten draußen am Donnerstagmittag noch Teile der Mannschaft auf und ab, angeleitet von Athletiktrainer Fabian Illner. Krämer und seine Kollegen haben die Intensität hochgefahren, nachdem klar war, dass am Freitag in Mannheim nicht gespielt wird. Nun will er viele Einzelgespräche mit den Spielern führen, die er in seiner Zeit bis vor 14 Monaten nicht mehr erlebt hat: „Ich will sie schnell kennenlernen, einen Draht finden und meine Spielidee in die Köpfe kriegen. In der Hoffnung, dass bald gespielt wird.“

Internes Testspiel
für Freitag geplant

Am Freitag geht es auf die Anlage nach Hüls. Dort wird es ein internes Testspiel Elf-gegen-Elf geben, wohl über 75 Minuten. Der Uerdinger Trainer will da genau hinsehen, wichtige Eindrücke sammeln. Das Wochenende soll dann trainingsfrei sein. Am Montag geht es für ihn und die Mannschaft in die neue Woche. Kurios: Würde am übernächsten Wochenende weitergespielt werden, könnte es ein schnelles Wiedersehen mit seinem Ex-Klub 1. FC Magdeburg geben. Der KFC gastiert laut Plan am 23. März in der Landeshauptstadt Sachsen-Anhalts, just an seinem 53. Geburtstag.

Die ersten Eindrücke seiner Truppe seien sehr gut gewesen, berichtet Krämer im Souterrain der Grotenburg. „Es haben alle extrem gut mitgezogen.“ Die Fitness sei gut, einen Laktattest setzte der neue Fußball-Lehrer nicht an. Krämer will sich in den nächsten Tagen viele Informationen aus seinem Stab einholen. Von Torwarttrainer Manfred Gloger, aber auch von seinem Assistenten Stefan Reisinger sowie den Athletiktrainern. Die Zukunft von Daniel Steuernagel, bis Dienstag der Mann mit der Lizenz im Duett mit Reisinger, ist weiter ungewiss. „Ich hatte mit ihm ein sehr gutes Gespräch. Er hat sich Bedenkzeit erbeten. Ich wäre froh, wenn er weitermacht“, sagt Krämer. Am Montag soll auch in diesem Punkt Klarheit herrschen.

Die Ungewissheit beschäftigt aber auch Spieler wie Alexander Bittroff, der wegen seiner fünften Gelben Karte auch in Mannheim hätte zuschauen müssen. Der Verteidiger stellt sich auch grundsätzliche Fragen: „Das Thema ist für alle schwierig. Es geht ja darum jetzt ein bisschen Zeit rauszuholen. Aber in drei bis vier Wochen wird es mit dem Virus auch noch nicht viel besser sein.“

Als Sportler könne man jetzt nicht viel tun. „Es ist alles ärgerlich. Es geht nun darum die Fitness zu erhalten. Ich kann nur Gas geben im Training.“ Wohin das irgendwann führt, weiß niemand.

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