Radsport „Retour le Tour“ bringt Tour-de-France-Flair nach Hüls

Das Radrennen „Retour le Tour“ startet am Freitag nicht wie bisher in der Innenstadt, sondern führt über den Hülser Marktplatz.

 Die Retour-le-Tour-Auflage von 2018 fand noch in der Krefelder Innenstadt statt, nun geht es nach Hüls.

Die Retour-le-Tour-Auflage von 2018 fand noch in der Krefelder Innenstadt statt, nun geht es nach Hüls.

Foto: Samla Fotoagentur/samla.de

Vom Pariser Champs-Élysées auf den Hülser Marktplatz. Was zunächst wie eine eher ungewöhnliche Reise klingt, gehört für einige der deutschen Radprofis zum Berufsalltag. Nur wenige Tage nach dem Ende der Tour de France gehören die sogenannten Nachtour-Kriterien fest in den Rennkalender. Eines, das sich in den vergangenen Jahren als Größe etabliert hat, ist „Retour le Tour.“

Christian A. Kölker und Tobias Stümges haben den Radsport auch in Krefeld wieder salonfähig gemacht, nach zwei Jahren im Stadtinneren wandert die dritte Auflage am Freitag, 2. August, nun nach Hüls. Nach sechs Jahren Breetlooks City-Radrennen hat sich gezeigt, dass „Hüls einen ganz besonderes Charme für so eine Veranstaltung hat“, sagt Stümges und meint: „Wir wollen dem Hülser SV auch etwas zurückgeben. Das Rennen in Hüls war immer ein Erfolg und der Verein hat dieses Event immer toll mit gestemmt.“ Nun darf sich der Verein sowie das Orga-Team rund um das Duo Kölker/Stümges eine Stufe höher ausprobieren.

Vier Fahrer der Tour de France
starten in Krefeld

Das Teilnehmerfeld für das um 20.15 Uhr startende Hauptrennen kann sich einmal mehr sehen lassen. Vier Tour-Fahrer sind mit am Start: Neben Roger Kluge, Rick Zabel und Nils Politt versucht auch Vorjahressieger Nikias Arndt seinen Titel in Hüls zu verteidigen. Einen echten Coup verpassten die Veranstalter nur knapp, denn auch mit dem neuen deutschen Radsport-Star und dem Vierten der Tour, Emanuel Buchmann, stand man in Kontakt. Stümges: „Das wäre natürlich eine große Sache gewesen, aber er möchte nach drei Wochen Tour auch ein wenig Ruhe und wird daher nur die Rennen in Bochum und Neuss fahren. Dafür haben wir natürlich Verständnis.“

Doch auch ohne „Emu“ wird das Rennen hochklassig und spannend. Neben den vier Profis werden in Sebastian Breuer, Thorsten Piniek, Clemens Schmidt, Carlo Verwiebe, Erik Vranken und Jakob Wamser gleich sechs Krefelder im 31 Mann starken Teilnehmerfeld sein. Der Kampf um die besten Fahrer ist für Stümges Jahr für Jahr die größte Herausforderung. Die Konkurrenz ist groß, andere Rennen in der Umgebung haben ein deutlich höheres Budget. „Man hat über die Jahre Kontakte mit den Managern aufgebaut, macht seine Angebote und muss dann schauen, was das Budget sagt. Es steht und fällt natürlich vieles mit der Frage, was bezahlt werden kann“, sagt Stümges, der aber auch jetzt auf ein attraktives Fahrerfeld bauen kann.

Sie alle führt es auf eine kurze, knackige Strecke durch Hüls, die pro Runde gerade einmal 640 Meter misst. Der Start- und Zielbereich befindet sich dabei auf dem Hülser Marktplatz, die Kopfsteinpflaster-Passage wird den Fahrern dabei einiges abverlangen. Von dort aus verläuft die Strecke rechts über die Tönisberger Straße, Am Beckshof, Konventstraße und dann wieder zurück auf den Markt. Stümges: „Wir hoffen natürlich, dass das Wetter hält. Die Fahrer können die Strecke aber mit Sicherheit sehr gut einschätzen.“ Bevor die Profis im Hauptrennen um den Sieg sprinten, eröffnet traditionelle die Jugend den Radsport-Abend. Um 18 Uhr absolvieren im „Fette-Reifen-Rennen“ Kinder im Alter von sechs bis zwölf Jahren den Rundkurs, kurz darauf dürfen im „Laufradrennen“ sogar die ganz Jungen ran.

Gegen 18.30 Uhr folgt der erste sportliche Höhepunkt, beim Ausscheidungsrennen sind alle Profis mit am Start. Alle zwei Runden wird der letztplatzierte Fahrer aus dem Feld genommen, am Ende bleibt der Sieger übrig. Das Ausscheidungsrennen ersetzt das Derny-Rennen, das in der Vergangenheit zum Programm gehörte. „Wir wollen den Zuschauern auch mal eine andere sportliche Perspektive geben“, sagt Stümges. Zwischen den beiden sportlichen Höhepunkten, wird es wie in Hüls üblich dann vor allem bunt und verrückt. Beim „Nachbarschafts- und Firmenrennen“, können sich einzelne Teilnehmer und Gruppen noch bis kurz vor dem Rennen anmelden. Hier steht der Spaß im Vordergrund, bevor gegen 20.15 Uhr die Profis im Hauptrennen über 100 Runden ihren Sieger ermitteln. Das Rahmenprogramm ist rund um den Markt aufgebaut, die Bühne vor dem Hülser Rathaus, der Jurybus vor dem Geschäft Optik Erkelenz platziert. Neben der örtlichen Gastronomie sorgt die niederländische Jux-Kapelle „Ex Gaer Gedon“ für gute Stimmung.

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