Tennis Olaf Merkel: Alle hasten von Turnier zu Turnier

Wenn eine kurze Saison, wie die der Tennis-Bundesliga mit neun Spielen, doch lang wird.

Tennis: Olaf Merkel: Alle hasten von Turnier zu Turnier
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Krefeld. Noch Sonntagabend brachte Olaf Merkel seine Spieler zum Flughafen nach Düsseldorf und Köln. Die Tour geht weiter, auch für die Spieler von Blau-Weiß Krefeld. Im Clubhaus im Stadtwald wurden da immer noch die Eindrücke des Tages diskutiert.

Der Coup von Paolo Lorenzi gegen Dustin Brown. Das Match wird in der Erinnerung der Fangemeinde erhalten bleiben, auch über den Sommer hinaus. Der am rechten Knöchel angeschlagene Lorenzi reiste gestern mit Italiens Olympiamannschaft nach Rio.

Doch es gab in der Saison mehrere große Momente, der beste Saisonstart der Vereinsgeschichte, das 6:0 zum Auftakt gegen Mannheim, das 3:3 gegen Meister Halle. Merkel, der Teamchef von Blau-Weiß Krefeld sagt: „Wir wollten schöne und nachhaltige Heimspiele liefern. Wichtig sind die Highlights. Dustin Brown kommt nach Krefeld und verliert. Es war nie das Ziel, Meister zu werden. Die Zuschauer sind Sonntag wieder begeistert nach Hause gegangen.“

In der Saison lag Krefeld zwischenzeitlich sogar mal an der Tabellenspitze, jetzt aber gab es drei Niederlagen in Serie. Merkel: „Die Liga ist sehr ausgeglichen. Man muss immer auch damit rechnen, zu verlieren. Für uns sah es lange so aus, als könnten wir da mitmischen. In letzter Zeit aber kamen Pech, Ausfälle und Verletzungen dazu. Da kann man im Vorfeld noch so viel planen.“

Auch gegen RW Köln hatte der Teamchef alle Mühe, ein schlagkräftiges Quartett aufzubieten. Jürgen Melzers Schulter schmerzte, Joao Souzas Rücken ebenso. Dazu die zeitgleichen Challenger-Endspiele von Federico Gaio, Adam Pavlasek und Luca Vanni. Eine absolute Seltenheit. Teamarzt Dr. Gerd Fobbe tat alles, um Lorenzi und Co. spielfit auf den Platz zu bringen. Merkel: „In dieser Phase der Tennis-Saison passieren die meisten Verletzungen. Alle hasten von Turnier zu Turnier.“

Auf die Argentinier Maximo Gonzalez und Guido Pella oder Horacio Zeballos muss Merkel in den verbleibenden zwei Spielen verzichten. Das Trio war schon in Südamerika in Vorbereitung auf Olympia. Pella, den 26-jährigen Linkshänder aus Buenos Aires, bekam das Krefelder Publikum gar nicht zu sehen, obwohl er als Nummer eins (ATP 49) im Frühjahr vorgestellt worden war. In diesem Sommer zumindest wird Pella für Krefeld kein Spiel bestreiten. Wie ist das zu verstehen? Hatte er vielleicht keinen Vertrag? Merkel widerspricht: „Natürlich hatte er einen Vertrag. Ich mache aber keine Verträge für bestimmte Spiele, nur nach Möglichkeit der Verfügbarkeit. Sonst rufen die Spieler zu hohe Summen auf. Es war vereinbart, dass Pella in der zweiten Wimbledon-Woche kommt, doch er ist weit gekommen. Danach ist er zum Davis-Cup eingeladen worden, wollte unbedingt hin. Nun geht es für ihn zu Olympia. Das war alles nicht so absehbar.“ Merkel will nun auch mal ein oder zwei Tage durchschnaufen. Erst am Sonntag geht es zum Gladbacher HTC.

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