KFC Uerdingen Oguzhan Kefkir - Der Gedankenspieler beim KFC

Oguzhan Kefkir geht beim 2:1-Sieg des KFC gegen Wattenscheid voran. Am Vorabend hat er schon manche Szene vor Augen.

KFC Uerdingen: Oguzhan Kefkir - Der Gedankenspieler beim KFC
Foto: samla

Krefeld. Es ist nicht so, dass diese Situation für Oguzhan Kefkir irgendwie unerwartet kam. In der 15. Spielminute rannte der Wattenscheider Jeffrey Obst den Uerdinger Dennis Chessa im Strafraum um. Es dauerte nur wenige Augenblicke, da hatte sich der 26-Jährige schon den Ball auf dem Elfmeterpunkt zurechtgelegt. Überlegen musste der Flügelspieler des KFC Uerdingen nicht. Denn Kefkir hatte diese Szene schon vor Augen gehabt, wie er später erzählte — als Teil der mentalen Vorbereitung, die er vor jedem Spiel betreibt. Er spielt dann die eine oder andere Szene in Gedanken schon einmal durch: „Ich hatte es irgendwie schon im Kopf, dass es einen Elfer für uns geben würde. Wenn ich im Bett liege, denke ich mir schon Lösungen aus. Ich übernehme gerne Verantwortung. Ich habe keine weichen Knie.“ Sein Schuss brachte die Hausherren früh in Führung. Vor allem über Kefkirs linke Seite kamen die Krefelder immer wieder vor das Tor. Und auch beim 2:0, ein Kopfball des Stürmers Lucas Musculus, war Kefkir der Flankengeber.

Der gebürtige Wuppertaler war der beste Uerdinger auf dem Platz, immer in Bewegung — und mit seiner Beidfüßigkeit für jeden Gegner schwer zu fassen. Er kann links wie rechts fast gleich gut Bälle schlagen. Eine seltene Fähigkeit, selbst im hohen Profifußball, die sich der 26-Jährige in seiner Kindheit und Jugend angeeignet hat. Mit seinem Vater ging er draußen üben. Bälle passen und schießen, rechts wie links, immer wieder. Kefkir: „Heute bin ich mit beiden Füßen fast gleich stark.“ Über Bayer Wuppertal geht er 2002 zum VfL Bochum, spielt dort bis 2010 in der A-Jugend, wird unter Trainer Heiko Herrlich zum Profi, macht sein erstes Bundesliga-Spiel gegen Freiburg. Erst spielte er nur links, später auch rechts, es wurde „eine Routine“ für ihn.

KFC Uerdingen: Heimsieg gegen Wattenscheid
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Gegen Wegberg spielte er etwas zentraler, am Samstag dominant links. Mit seinem Antritt ist er wie gemacht für die offensive Außenbahn. Trainer Michael Wiesinger kann ihn auf beiden Flanken problemlos einsetzen. „Ich bin nicht auf eine Seite festgenagelt“, sagt Kefkir. Den 2:1-Sieg gegen Wattenscheid sieht der 26-Jährige als weiteren Schritt der Entwicklung seines Teams: „Wir lernen die Laufwege immer besser kennen.“

Schon am Dienstag ist das Nachholspiel gegen RW Essen. Kefkir wird sich schon eine Lösung ausgedacht haben.

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