Fußball Fußball ohne Bande kommt nicht gut an

Krefeld · Änderungen finden keinen Gefallen. 600 Besucher kommen zum Finaltag der Stadtmeisterschaft. Kritik gibt es am Spielniveau.

 Selbst im Finale zwischen Teutonia St. Tönis (grau) und dem VfL Tönisberg blieben viele Plätze leer in der Halle.

Selbst im Finale zwischen Teutonia St. Tönis (grau) und dem VfL Tönisberg blieben viele Plätze leer in der Halle.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Auch am Finaltag blieben wieder viele Plätze auf den Rängen der Glockenspitzhalle leer. Die Emotionen waren eher gedämpft. Mit Ausnahme weniger Spiele wie dem Stadtderby zwischen Teutonia St. Tönis und SV St. Tönis im Halbfinale der offenen Stadtmeisterschaft, in dem es wirklich laut auf der Tribüne wurde. Auch fußballerisch, so war abseits des Feldes immer wieder zu hören, habe das Niveau spürbar nachgelassen, was einige offenbar auch mit den veränderten Bedingungen in Verbindung setzten. Gespielt wurde ohne Bande und mit einem Futsalball, einem sprungreduzierten Ball. Die übrigen Hallenregeln aber blieben gleich. Der Deutsche Fußball-Bund forciert den vor allem in Südamerika populären Futsal, will ihn auch hierzulande etablieren.

Trainer vermissen
den Budenzauber

Doch die Veränderungen kommen nicht gut an. Der Trainer von Bezirksligist VfL Tönisberg, Karl-Heinz Himmelmann, sagt: „Es passt nicht hier rein. Dazu müsste man auch die anderen Regeln dem Futsal anpassen.“ Dies aber geschah nicht. Bälle landeten im Aus als taktisches Mittel, die Zeit aber lief weiter. Ohne Bande verliere das Hallenspiel seine Attraktivität, meinte der Trainer: „Das Spielniveau ist gesunken.“ Axel Müller, Chef von A-Kreisligist SV Oppum, sagt: „Mit Bande ist das Spiel schneller, aber die Verletzungsgefahr ist höher.“ Und der Trainer von Landesligist Teutonia St. Tönis, Bekim Kastrati, sagt sogar: „Ich habe keinen guten Fußball gesehen. Es war mehr Kampf als Fußball.“ Ingo Müller, Trainer des Crefelder SV, befand: „Ich finde es mit Bande viel schöner. Futsal ist nicht das Wahre. Es ist kein Budenzauber mehr.“

Mehr Rahmenprogramm, um Leute in die Halle zu locken

600 Besucher zählte Ausrichter Linner SV am Finaltag, deutlich mehr als in der Vorrunde. Vorsitzender Ralf Krings sprach zufrieden von einer „guten Resonanz“. Dass der Zuspruch aber zurückgegangen ist, habe andere Gründe: „Wir haben teilweise attraktive Spiele gesehen. Es kann nicht an der fehlenden Bande gelegen haben. Wir denken, viele Leute sind über die Feiertage in den Urlaub gefahren.“ Die leeren Sitzschalen geben Oppums Vorsitzendem Axel Müller zu denken: „Früher war es normal für ältere Mitglieder, in die Halle zu kommen. Es wird immer weniger. Vielleicht brauchen wir künftig mehr Rahmenprogramm, mehr Event, um die Leute in die Halle zu holen. Das wäre grundsätzlich zu überlegen.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort