Volleyball Neue Ballmaschine für VTV: Volleybälle mit 140 Kilometern pro Stunde

Krefeld · „In Deutschland haben vielleicht zehn bis fünfzehn Vereine so ein Ding. Alle aus der Mannschaft wollten die Maschine schon sehen“, sagt Jan Moertter, Vorsitzender des Verberger TV über die neueste Errungenschaft des Vereins.

 Die neue Wurfmaschine des Verberger Volleyballvereins VTV wird von (v.l.) Tim Pelzer (Sparkasse), Liv Reinhard, Jan Moertter, Jessica Müller (alle VTV) und Markus Kirschbaum, Sparkasse präsentiert.

Die neue Wurfmaschine des Verberger Volleyballvereins VTV wird von (v.l.) Tim Pelzer (Sparkasse), Liv Reinhard, Jan Moertter, Jessica Müller (alle VTV) und Markus Kirschbaum, Sparkasse präsentiert.

Foto: Andreas Bischof

Noch wartet der neue Stolz des Verberger TV unscheinbar im Dunkeln einer Scheune. Jan Moertter, Vorsitzender des Vereins, schaltet das Licht an und entfernt Stück für Stück eine Stoffabdeckung. Langsam kommt ein leuchtend rotes Gestänge ans Licht. „In Deutschland haben vielleicht zehn bis fünfzehn Vereine so ein Ding. Alle aus der Mannschaft wollten die Maschine schon sehen“, so Moertter. Für den Laien auf den ersten Blick nicht erkennbar erklärt er stolz, dass es sich um eine Volleyball-Ballmaschine handelt – allerdings nicht um irgendeine. Moertter: „Die hat genug Power für das Training der Nationalmannschaft. Wir haben sie extra in Italien bestellt. Bis auf 140 Stundenkilometer kann sie Bälle beschleunigen.“ In der Höhe verstellbar, reproduziert die Maschine immer wieder den gleichen Ball – perfekt für intensives Technik-Training.

Neben der roten Ballmaschine wartet Moertter auf ein weiteres Volleyball-Trainingsgerät aus den USA. Ermöglicht hat die professionellen Neuanschaffungen im Wert von insgesamt rund 10 000 Euro eine Unterstützung der Sparkassen-Stiftung Krefeld. „Wir sind auf die Sparkasse zugegangen, alleine wäre das nicht möglich gewesen. Man hat uns sehr herzlich empfangen“, so der Vorsitzende. Mit den neuen Maschinen soll vor allem die Jugendarbeit des Vereins verstärkt werden. Moertter sagt: „Wir wollen auch auf uns aufmerksam machen. Die Maschinen sollen Spieler und Trainer anlocken. Wir wollen wieder dahin, wo wir vor zehn Jahren waren – einen großen Unterbau schaffen, mit dem auch Frauen-Oberliga wieder möglich ist.“ Im Herren-Bereich soll eine stärkere Nachwuchsarbeit dabei helfen, die aktuelle Klasse zu halten.

Beach-Anlage statt Heimathalle für die Volleyballer

Bis zum ersten Training mit den neuen Maschinen wird es aber voraussichtlich noch etwas dauern. Denn die Verberger Heimathalle am Luiter Weg ist für das Training noch geschlossen. Moertter rechnete damit, dass es vor den Sommerferien nichts mehr wird. Da viele Volleyball-Vereine ähnliche Probleme haben, wurde der
Saisonstart von Anfang September auf Anfang Oktober verlegt. So wie es aussieht, wird die Vorbereitung ähnlich schwierig wie im Vorjahr. „Letztes Jahr sind wir Anfang September in die Halle gekommen. Die Saisonvorbereitung war eine
Katastrophe“, so Moertter. „Um jetzt durchzustarten, brauchen wir noch mehr Hallenzeiten – und dann auch verlässliche. Damit haben wir unabhängig von Corona ein Problem. Es fehlt einfach an einer Halle in der Ecke.“ Die Hallensituation und der Verzicht auf Training erweisen dem Verein – wie vielen anderen Hallensportarten – einen Bärendienst. „Es ist richtige Maloche, die Mitglieder zusammenzuhalten“, so der Vorsitzende. Lediglich die Beach-Anlage am Buscher Holzweg ist aktuell nutzbar.

Rund zehn Prozent Mitgliederschwund hat der Verberger TV wegen Corona zu verzeichnen – bekanntes Bild auch bei anderen Vereinen. Neben Jan Moertter, gibt es rund 150 Volleyballer, 60 davon im Nachwuchsbereich. Bei den Erwachsenen sind es mehr Damen als Herren. Für Moertter ist der Sport eine echte Herzensangelegenheit. Rund 25 Jahre ist er nun im Verein, spielt aktiv in der 1. Herren-Mannschaft und leistet viel ehrenamtliches Engagement für seinen Verberger TV. „Volleyball ist viel Bewegung auf 81 Quadratmetern, sehr strategisch und taktisch. Das Spiel wird im Kopf entschieden. Mich fasziniert die Kombination aus Technik, Kopfarbeit und körperlicher Ausdauer“, so der Krefelder. In der Region Krefeld und Viersen ist der Verberger TV mittlerweile einer der letzten Vereine, der Volleyball professionell betreibt, spielt in der Herren-Oberliga und der Damen-Verbandsliga. Größere Konkurrenz gibt es erst wieder in Moers und Duisburg. Moertter sagt: „Wenn man in Krefeld Volleyball spielen will, kommt man zu uns.“ Und wer einmal auf Profi-Niveau trainieren möchte, kann das mit der neuen Ballmaschine ebenfalls tun.

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