Kugelstoßen : Mogge lebt den Traum von Tokio
Kugelstoßerin will zu den Paralympics 2020. Samstag Start bei der WM.
Krefeld. Geduldig übt Juliane Mogge immer wieder das Schwungholen im 2,13 Meter großen Kugelstoßring, um dann mit Wucht das drei Kilogramm schwere Eisengerät hoch hinaus Richtung Himmel zu befördern. Nach etwa neun Metern landet die Kugel dann meistens fast lautlos wieder im Sand. Die 27-jährige Sportlerin des SC Bayer 05 Uerdingen hat in den letzten Wochen jede freie Minute für das Training genutzt, um gut vorbereitet an den nächsten Höhepunkt ihrer Karriere heranzugehen.
Am Samstag startet die Kassel geborene Kugelstoßerin um 19 Uhr bei der Para-Weltmeisterschaft der Leichtathleten in London, gehört dort zum erweiterten Favoritenkreis. Denn schon bei den Paralympischen Spielen in Rio im letzten Jahr holte die Bayer-Athletin mit 9,12 Meter den vierten Platz, ein Jahr zuvor ebenfalls den vierten Rang bei der WM in Doha in Katar.
Im Dezember letzten Jahres erst schloss sich die Sachbearbeiterin eines Duisburger Unternehmens der Werfer-Gruppe von Helmut Penert am Uerdinger Löschenhofweg an. Nun startet Mogge zum einen für Bayer Uerdingen und zum anderen für den TV Wattenscheid, weil es dort eine explizite Para-Abteilung gibt, über die internationale Starts möglich sind. Doch Mogge glaubt, sich bei Bayer-Coach Penert steigern zu können, trainiert nun ausschließlich auf der Werfer-Anlage direkt am Uerdinger Stadtpark: „Helmut hat eine tolle Truppe um sich geschart. Hammer- und Diskuswerfer, dazu Kugelstoßer, hier fühle ich mich gut aufgehoben.“