Fußball Ein Fußballplatz der Moderne

Krefeld · Neuer Kunstrasen am Löschenhofweg.

 Die jungen Fußballer haben Spaß am neuen Kunstrasenplatz im Covestro-Sportpark.

Die jungen Fußballer haben Spaß am neuen Kunstrasenplatz im Covestro-Sportpark.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Wilfried Hocks nahm zur Begrüßung der Ehrengäste Anleihe beim römischen Epiker Ovid: „Was lange währt, wird endlich gut“, sagte der Vorsitzende des SC Bayer Uerdingen. Zu seinen Füßen lag der frisch verlegte Kunstrasen. Ein Großspielfeld, das die Fußballabteilung am Löschenhofweg sehnlichst erwartet hatte mit ihren 26 Mannschaften, darunter 22 Jugendteams, was den Verein zu einem der größten Clubs in der Region macht. Zehn Jahre war die Idee alt, die weitflächige und vereinseigene Sportanlage mit diesem Allwetter-Spielfeld auszustatten. Vor vier Jahren begann das Klinkenputzen bei Politik und Verwaltung. Im vergangenen März dann endlich rollten die Bagger an. Vier Monate später war der Platz fertig. „Das Feld ist auch eine Wertschätzung der Stadt für unsere Jugendarbeit“, sagte Hocks. Die Kosten beliefen sich auf 1,2 Millionen Euro, eine Million davon alleine aus der Sportpauschale des Landes finanziert. Das neue Geläuf ist so groß, dass zeitgleich drei Gruppen auf Querfeldern nebeneinander spielen können.

Der Kunstrasenplatz ist der sechste seiner Art in Krefeld

Jörg Heydel, Geschäftsführer des Vereins, verglich die lange Zeit von der ersten Idee bis zur Fertigstellung mit der Tour de France, dem dreiwöchigen Radsport-Klassiker: „Es waren auch schwere Bergetappen dabei.“ Der Kunstrasen sei ob der Größe des Vereins aber notwendig: „Wir schaffen Grundlagenausbildung und fühlen uns auch dazu verpflichtet.“ Wegen der häufigen Nutzung der Trainingsstätte durch Vereinsfußballer und Schüler sprach Oberbürgermeister Frank Meyer von einer „Win-Win-Win-Situation.“ Verein, Stadtgesellschaft und die Stadt profitierten schließlich gleichsam von dem Angebot.

Die neueste Generation an Kunstrasenflächen, die auch am Löschenhofweg verlegt wurde, verfügt nicht mehr über Granulat, sondern Kork und Sand, was den Grasteppich umweltverträglicher machen soll. Kein Mikroplastik soll nun mehr ins Grundwasser gelangen. „State of the art“, nannte auch Oliver Klostermann, Leiter des Fachbereichs Sport, die Qualität des Platzes. Krefeld, das lange im Vergleich mit den Nachbarstädten der Musik hinterherlief, wenn es um den Bau von Kunstrasenplätzen ging, sei nun auf dem richtigen Weg: „Wir holen auf“, sagte Klostermann.

Der Kunstrasen am Löschenhofweg ist erst der sechste seiner Art für Fußballer in Krefeld. Die Bezirkssportanlagen in Fischeln, Oppum, Hüls, Bockum und der Trainingsplatz an der Grotenburg besitzen diese modernen Oberflächen aus Kunststoff. Dazu kommen zwei Hockeyfelder höchster Güte auf der Gerd-Wellen-Anlage und an der Horkesgath. Beschlossen sind schon Kunstrasenflächen an der Horkesgath und Hubert-Houben-Anlage, derer zwei an der Gladbacher Straße gegenüber der Edelstahlwerke. Am Sprödentalplatz soll es bald aller Voraussicht auch einen geben.

Eine Erneuerung des Untergrundes auf der Bezirkssportanlage Kölner Straße soll zeitnah Thema werden. Der Kunstrasen ist in die Jahre gekommen. Gute zehn Jahre betrage die Haltbarkeit bei häufiger und adäquater Nutzung sowie guter Pflege. „Wenn in einem Quartier ein alter Tennenplatz und ein Kunstrasen zur Auswahl stehen, dann ist es schon klar, wo Eltern ihre Kinder anmelden“, sagt Klostermann.

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