Lank nutzt St. Tönis’ Regelverstoß — 23:22
Der Handball-Verbandsligist profitiert von einer Spielverzögerung des Gegners fünf Sekunden vor dem Schlusspfiff.
Chaos pur bestimmte das Handball-Verbandsliga-Derby zwischen Treudeutsch Lank und der Turnerschaft St. Tönis in den Schlussminuten. Während Lank einen schmeichelhaften und nicht mehr für möglich gehaltenen 23:22 (13:12)-Erfolg feierte und weiter zur Spitzengruppe gehört, schlichen die St. Töniser bedröppelt vom Parkett.
Zum unfreiwilligen Matchwinner avancierte der Lanker Philipp Menkenhagen, der in der Schlusssekunde den einzigen Siebenmeter für sein Team nervenstark zum Sieg verwandelte, mit zehn Toren der überragende Spieler war. Dem ging fünf Sekunden vor dem Schlusspfiff ein Foulspiel und die bewusste Spielverzögerung durch Turnerschaft-Goalgetter Kai Wingert voraus. Wingert wollte unbedingt das 22:22-Remis retten. Doch die Unparteiischen bestraften beide Taten, den Regeln für die letzten 30 Spielsekunden entsprechend, mit der Roten Karte und Siebenmeter für Lank.
Zuvor beeindruckten die Gäste mit einer starken kämpferischen Leistung. Wingert sorgte siebeneinhalb Minuten vor dem Schlusspfiff, nach einem 18:22-Rückstand, für den 22:22-Ausgleich. Doch nun wollte auf beiden Seiten kein Tor mehr fallen — bis zum Lanker Siegtreffer. Der Lanker Trainer Mario Lenders sagt: „Das war ein wildes Durcheinander. Doch die Regeln sind so. Eine solche Dummheit muss halt so bestraft werden. Ich hatte mich schon fast mit dem Unentschieden abgefunden, obwohl wir noch den letzten Angriff hatten.“