Kürzungen: Der Bayer-Konzern setzt den Rotstift an

Sieben Sportvereine erhalten ab dem Jahr 2015 keine finanzielle Unterstützung mehr.

Krefeld. Die Bayer AG setzt den Rotstift an. Der Konzern kündigte am Mittwoch an, sich bei seiner Sportförderung künftig auf sechs Großvereine konzentrieren. Im Gegenzug wird Bayer in Leverkusen, Dormagen und Uerdingen bis 2015 die finanzielle Unterstützung von 21 kleineren Sportvereinen (derzeit rund sechs bis acht Millionen Euro) einstellen.

Von den Streichungen der Fördermittel betroffen sind dabei allein sieben Uerdinger Sportvereine: Aero Club, Angelsportverein, Kanu-Sport-Klub, Reiterverein, Schachclub, Segelclub und Ruderclub. Abgestuft über drei Jahre erhalten diese kleineren Vereine bis zum Jahr 2015 zunächst reduzierte Zuwendungen. Danach läuft die Förderung seitens des Unternehmens dann ganz aus.

Derweil sollen die sechs Großvereine, darunter der SV Bayer Uerdingen und SC Bayer Uerdingen, pro Jahr Fördergelder in Höhe von 13 Millionen Euro erhalten. Diese Vereine zählen zusammen rund 40 000 Mitglieder, während die betroffenen 21 kleineren Sportvereine rund 8000 Vereinsangehörige aufweisen.

Die betroffenen Klubs stellt dies vor große Probleme. „Das ist schon dramatisch“, sagt der Vorsitzende des Segelclubs Bayer, Frank Suchanek. „Denn wir führen in unserem Verein viele soziale Projekte durch, beispielsweise Segeln für Blinde. Das sind Maßnahmen, die ohne die Förderung durch Bayer so sicher nicht weiter laufen können. Schließlich sind diese Projekte bislang für die Teilnehmer kostenlos.

Außerdem stellen wir unseren Mitgliedern für kleines Geld die komplette Infrastruktur zur Verfügung. Jetzt müssen wir den Gürtel extrem enger schnallen“, so der Vorsitzende. Schließlich machen allein die jährlichen Kürzungen bis 2015 schon rund 30 Prozent des Jahresetats aus. Dennoch hofft Suchanek, der Anfang der kommenden Woche zu einem gespräch in die Leverkusener Zentrale fährt, dass das letzte Wort noch nicht gesprochen ist.

Darauf hofft auch der 2. Vorsitzende des Kanu-Sport-Klubs, Klaus Diederich, der ebenfalls von der Entscheidung der Konzern-Zentrale überrascht wurde. In den nächsten Tagen werde sich der Vorstand eingehend mit dem Thema beschäftigen.

Das hat die Führung des Uerdinger Ruderclubs schon getan und zudem die rund 160 Mitglieder am Mittwoch per email informiert. „Das ist schon sehr gravierend und hat uns wirklich geschockt. Wir wissen noch nicht, was wir machen sollen, aber wir versuchen, den Betrieb aufrecht zu erhalten“, sagt Vorsitzender Andreas Birmes.

„Sicher ist es möglich bei der ein oder anderen Investition einen Sponsor zu finden, aber wir brauchen welche, damit der Betrieb, sowie er jetzt ist, weiterlaufen kann.“ Als letzte Möglichkeit bleibt den Klubs, sich den beiden großen Vereinen SV und SC Bayer anzuschließen. Zumindest für diesen Fall hat der Konzern Hilfestellung angeboten.

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