Krefelder EV: Konzept für Oberliga gescheitert

Nach nur einem Jahr ist Schluss. Ralf Hoja und Uwe Schaub müssen gehen, Elmar Schmitz übernimmt das Junioren-Team

Krefeld. Die schwarz-gelben Träume hielten kaum ein Jahr: „Das Konzept 2015 ist gescheitert“, sagte Vorsitzender Jörg Hellwig, als er das Aus für die Oberliga-Mannschaft des Krefelder EV 81 erklärte. Im Frühsommer erst war unter dem Titel „Konzept 2015“ ein neues Miteinander von Stammverein KEV und den Pinguinen als Profi-GmbH angekündigt worden. Hellwig, damals am Anfang seiner einen Monat dauernden Rolle als Pinguine-Aufsichtsratschef, und Stellvertreterin Kirsten Schubert stellten groß die Eckpunkte beim „1. Krefelder Eishockeyforum“ vor: eine schwarz-gelbe Dachmarke zur gemeinsamen Vermarktung, DNL-Team und das Oberliga-Team als sportliche Zwischenstation für Talente. Dafür stellten die Pinguine zusätzlich 50 000 Euro zur Verfügung.

Geblieben ist ein zeitweise existenzgefährdendes Finanzloch, das der KEV mit einem harten Sparkurs über die nächsten zwei bis drei Jahre stopfen will. Erste Konsequenz: Die Trainer Ralf Hoja und Uwe Schaub müssen gehen. Ihren Job beim DNL-Team übernimmt der ohnehin beim KEV angestellte Elmar Schmitz. Der stand bislang auch an der Bande des sportlich erfolgreichen Oberliga-Teams.

Das Abenteuer Oberliga scheiterte an der Diskrepanz zwischen Wunsch und Wirklichkeit. Hellwig: „Alle haben über Schwarz-Gelb geredet, aber passiert ist nichts.“ Die so gern zitierte Zielgruppe der großen Krefelder Eishockey-Familie reduzierte sich bei Oberligaspielen auf „Singles“. Sponsoren fanden sich auch nicht. Zudem „wilderten“ die Profi-Pinguine im klassischen Sponsoringsegment des Amateursports und bereiteten auch Werbepartner in der Größenordnung von einigen Hundert Euro einen „großen Bahnhof“.

Unterm Strich müssen sich alle Beteiligten den Vorwurf gefallen lassen, die Ressourcen in Krefeld überdehnt zu haben.

Beispiel Spieler: Das DNL-Team entging nur hauchdünn dem Abstieg, obwohl man sie mit 13 Nachwuchsakteuren aus ganz Deutschland verstärkt hatte. Auch das Oberliga-Team war personell knapp ausgestattet, als einige Youngster sich bei den Pinguinen in der DEL „einspielten“.

Beispiel Geld: Man schaffte nicht mehr Kuchen, sondern nur mehr Esser. Über die Zahlungen gab es häufig Ärger zwischen KEV und Pinguinen. Aber Nachwuchsförderungen, die nicht einmal für ein Jahr durchfinanziert sind, gelten als „Geldverbrennung“.

Für manche Spieler des Oberligateams könnte Grefrath eine neue Heimat werden. Wo sportlich ehrgeizige Nachwuchsspieler unterkommen können, ist fraglich. Bei den Pinguinen kritisierte man das zumeist schwache Niveau der Oberliga. Allerdings sind Zweitligisten im Westen Mangelware.

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