Football Ravens planen mit neuem Chefcoach

Krefeld · Nach dem Saisonausfall setzen sich die Footballer neue Ziele. Cheftrainer Bernd Franzen muss gehen.

 Die Ravens bei einer Manöverkritik während eines Tests am Samstag in Dortmund.

Die Ravens bei einer Manöverkritik während eines Tests am Samstag in Dortmund.

Foto: wz/forstreuter

Eigentlich wollten die Krefeld Ravens nun wieder einmal feiern. Nächste Meisterschaft, nächster Aufstieg. Das Ziel für die Saison 2020 war klar definiert. Dass es durch die Corona-Pandemie gar nicht erst zu einer Saison gekommen ist, wirft die Ravens in ihren ambitionierten Planungen um ein Jahr zurück.

Doch statt den Kopf in den Sand zu stecken, wurde in den vergangenen Wochen und Monaten an der Professionalisierung des vor rund drei Jahren gegründeten Football-Vereins gearbeitet. Statt einfach abzuwarten, was passiert, trainierten die Ravens die letzten vier Monate durch – immer mit der Hoffnung, dass die Saison 2020 doch noh ans Laufen kommt. Doch um die Meisterschaft konnte in diesem Jahr nicht mehr gespielt werden. Viel mehr ging es in den letzten beiden Wochen doch noch um das gute Gefühl, auf dem Platz stehen zu können. Gegen Neuss und am Samstag in Dortmund absolvierten die Ravens zwei Trainingsspiele. Der sportliche Wert ist überschaubar, dennoch wollte das Team unbedingt noch einmal ein wenig „Football-Luft“ schnuppern.

Sportdirektor und Gründer Dino Volpe sagt: „Es war dann doch irgendwo ein toller Saisonabschluss nach einem schwierigen Jahr. Wir wollten prüfen wo wir stehen und sind mit den vergangenen Wochen und Monaten mehr als zufrieden.“

Die Messlatte wird höher gelegt – personelle Veränderungen

Hinter den Kulissen schraubten die Verantwortlichen an der zukünftigen Ausrichtung des Vereins. „Wir legen die Messlatte in der nächsten Saison noch ein wenig höher“, sagt Volpe. Dazu gehören auch personelle Veränderungen. Nachdem die Ravens im Vorfeld auf die Saison 2020 knapp 20 Zugänge verpflichtet hatten, soll der Kader in dieser Offseason nur punktuell verstärkt werden.

Volpe spricht dabei von fünf, vielleicht sechs Zugängen, sagt: „Wir können in diesem Jahr aufgrund der großen Vorlaufzeit und der frühen Zusage unserer Leistungsträger für die nächste Saison viel gezielter rekrutieren und prüfen punktuell gemeinsam mit unseren erfahrenen Coaches, wie wir unser ohnehin sehr qualitativ hochwertiges Kader weiter verstärken können. Die ersten Gespräche mit möglichen Neuverpflichtungen laufen bereits sehr positiv.“

Nicht mit dabei sein wird hingegen der einstige Top-Zugang Ramon Franco. Der Brasilianer kam im Januar zu den Ravens und sollte beruflich in Krefeld arbeiten. Die Corona-Pandemie machte den Plänen aber einen Strich durch die Rechnung. Schlussendlich mussten beide Seiten trotz guter Gespräche akzeptieren, dass es nicht funktioniert. Doch nicht nur im Spielerkader streben die Footballer Veränderungen an, auch auf den Trainerpositionen gibt es neue Gesichter. So trennten sich die Ravens von Cheftrainer Bernd Franzen, auch der Posten des Offensiv-Koordinators wird neu besetzt. „Für uns ist das ein weiterer Schritt in Richtung Professionalität“, sagt Volpe und erklärt: „Die Qualität im Coaching Staff wird erhöht. Für uns ist es wichtig, uns auch dort sportlich weiterzuentwickeln, weil Stillstand für uns immer eine Form des Rückschritts ist.“

Präsentieren wollen die Ravens den neuen Cheftrainer erst im November. Bis dahin hat das Team nun vier Wochen Pause – am 1. November treffen sich Spieler und Trainer wieder beim „Kickoff-Meeting“ in der Albert-Schweizer-Realschule. Volpe: „Auch wenn wir vielleicht keine Spiele hatten, so kosteten die vergangenen Wochen viel Kraft und viel Energie. Immer gegen eine gewisse Perspektivlosigkeit anzukämpfen, war nicht einfach.“

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