Eishockey Pinguine mental stark – die Besten in der Verlängerung

Krefeld · In fünf von sieben Begegnungen holt die Mannschaft von Trainer Brandon Reid den Zusatzpunkt.

Vor allem in den Verlängerungen haben die Pinguine oft das bessere Ende für sich.   Foto: Dirk Jochmann

Vor allem in den Verlängerungen haben die Pinguine oft das bessere Ende für sich. Foto: Dirk Jochmann

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

17 von 52 Spielen – ein Drittel der Saison ist gespielt und mit der Pause zum am Donnerstag beginnenden Deutschland-Cup im König-Palast haben die Krefeld Pinguine zuletzt mit drei Siegen die Hoffnung auf die Play-offs genährt. 27 Punkte holte die Mannschaft von Brandon Reid, liegt auf dem siebten Tabellenplatz. Punkten die Pinguine weiter so konstant wie bisher, wird es nach drei Jahren im Tabellenkeller im Frühjahr 2019 wieder Play-offs im König-Palast geben.

Die Gründe für den Aufschwung sind vielfältig. Mit Brandon Reid steht ein junger Trainer hinter der Bande, der aus den vielen Zugängen eine Einheit geformt zu haben scheint. Das ist bei nahezu jedem Wechsel zu sehen: Selten wird ein Puck verloren gegeben, die Spieler stehen als Einheit zusammen. In Straubing holten sie sich reichlich blaue Flecke, blockten 22 Schüsse der Niederbayern.

14 von 17 Spielen enden mit
nur einem Tor Unterschied

Das schlägt sich in den Ergebnissen nieder, denn die Schwarz-Gelben holten viele Punkte in engen Spielen. Und eng sind die Spiele fast immer, denn mit Ausnahme der beiden Begegnungen gegen Ingolstadt (jeweils 4:7) und dem Heimspiel gegen Berlin (1:3) endete jedes Spiel mit nur einem Tor Unterschied oder einem Empty-Net-Goal. Von 14 Spielen, die auf des Messers Schneide standen, holten die Krefelder nur in Augsburg (2:3) und zu Hause gegen Mannheim (0:2) keinen Punkt. In zwölf anderen verbuchten sie zumindest einen Zähler auf der Habenseite. Positiv ist die Bilanz in der Verlängerung. In fünf von sieben Spielen holten die Pinguine den Zusatzpunkt – so oft wie kein anderes Team.

Nach der Länderspielpause wird die Mannschaft mutmaßlich mit gleichem oder nur leicht veränderten Personal wieder in die Saison gehen. Sportdirektor Matthias Ross ist nach dem Abgang von Jordan Caron nach Novosibirsk zwar auf Scouting-Tour in Nordamerika. Aber eher mit Perspektive für die kommende Spielzeit. Zwei Lizenzen sind noch frei, im Gespräch sind ein Stürmer und ein Torhüter. Ob die Verantwortlichen vor dem nächsten Pflichtspiel in Berlin am 16. November einen Neuzugang präsentieren, werden die kommenden Tage zeigen.

Für Travis Ewanyk gibt’s derzeit nur einen Platz auf der Tribüne

Die Pinguine suchen einen neuen Mittelstürmer, keinen Außenstürmer, wie Caron es war. Denn mit Daniel Pietta und Jacob Berglund verfügen sie nur über zwei gelernte Center, die zum Einsatz kommen. Dazu Tim Miller, der seine Aufgabe als Center der vierten Reihe sehr gut macht, aber gelernter Außenstürmer ist. Mittelstürmer Travis Ewanyk scheint in den Planungen momentan keine Rolle zu spielen. Er verfolgte die vergangenen vier Spiele als überzähliger Spieler von der Tribüne aus und erhielt in den Spielen zuvor die geringste Einsatzzeit aller Spieler. Einzig Pietta (53,0 Prozent) hat eine positive Bullybilanz, sowohl Berglund (47,9 Prozent), als auch Miller (46,9 Prozent) und Ewanyk (37,1 Prozent) verlieren mehr als die Hälfte ihrer Anspiele.

Torhüter Dimitri Pätzold hat auswärts noch kein Spiel verloren

Schwieriger gestaltet sich die Frage auf der Torhüterposition. Zwar belegen Pätzold und Patrick Klein in den Statistiken für Fangquote und Gegentorschnitt nur hintere Plätze, doch die beiden Schlussmänner haben ebenfalls ihren Teil dazu beigetragen, dass die Schwarz-Gelben auf dem siebten Tabellenplatz liegen. Mit Pätzold im Tor haben die Pinguine neun Spiele gewonnen und nur vier verloren. Auf fremdem Eis hat der 35-Jährige dabei sechs Spiele gewonnen und noch kein einziges verloren. Vergeben die Schwarz-Gelben in der Pause beide noch offenen Lizenzen, können sie in dieser Saison nicht mehr auf mögliche Ausfälle reagieren – ein Risiko, das es abzuwägen gilt.

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