KFC Uerdingen Kefkirs Rote Karte schmerzt

Der beste Torschütze von Regionalligist KFC Uerdingen fällt nach seinem Platzverweis aus.

Schiedsrichter Philip Holzenkämpfer ging erst noch ein paar Schritte auf Oguzhan Kefkir zu. Vielleicht überlegte er einen kurzen Moment. Vielleicht aber war er sich seiner Sache sicher. Ein Griff in die Gesäßtasche — heraus nahm er die Rote Karte und hielt sie dem Offensivspieler von Fußball-Regionalligist KFC Uerdingen unter die Nase. Es war die Szene, die Folgen hatte für die restlichen 20 Minuten des torlosen Spiels des KFC Uerdingen beim SC Verl — und wohl auch für die kommenden Wochen. Kefkir wird gesperrt werden. In dieser Woche geht es für die Krefelder in Spitzenspielen morgen gegen Rödinghausen und am nächsten Samstag gegen Viktoria Köln — kein guter Zeitpunkt.

Auf Nachfrage sagte der Unparteiische, er habe einen „Ellbogenschlag“ von Kefkir gegen Patrick Kurzen geahndet. KFC-Trainer Michael Wiesinger stellte sich auf der Pressekonferenz vor seinen Schützling: „Ich habe schon mit Kefkir gesprochen. Seine Einschätzung ist eine andere, als die des Schiedsrichters. Ich will erst die Bilder sehen. Danach wird es erst eine Ansage geben.“ Der Trainer sagt aber auch: „Die Rote Karte in dieser Phase geht gar nicht.“ Der Platzverweis traf ausgerechnet einen der stärksten Offensivspieler der ersten Ligaspiele. Mit drei Treffern ist der Außenbahnspieler mit der torgefährlichste Uerdinger.

Auch in Verl nahm er sich Freistöße, Eckstöße. Kefkir will Verantwortung übernehmen. Zwei der drei Torchancen der Krefelder im ersten Durchgang gingen auf sein Konto. Der 26-Jährige wird auf dem Feld gesucht. Vorne Kefkir, dahinter nach einer Erkältung der zurückgekehrte Dennis Chessa, Christian Dorda in der Dreierkette — über diese Seite liefen in Verl viele Angriffe. Auch wenn sie nicht gewinnbringend waren.

Im zweiten Durchgang kam der KFC schwer ins Spiel. Nach dem Platzverweis plötzlich kippte das Momentum auf die Seite der Hausherren. Entlastung gab es danach kaum mehr. Chessa mühte sich: „Ich war eine Woche komplett aus dem Training raus. Ich musste nach 70 Minuten beißen, mich reinhängen.“ Linksverteidiger Christian Dorda sagt: „Mit der Roten Karte wurde es für uns natürlich schwer. Es hat uns hart getroffen.“ Wiesinger spricht bei Chessa und Kefkir von einem „guten Duo“. Chessa sagt: „Der Ötzi und ich verstehen uns gut. Wir wissen, wo der andere hinläuft. Christian Dorda sichert uns ab, gibt uns die Balance. Wir sprechen viel. Es ist ein schwerer Verlust. Es lief gut über links.“

In den nächsten Wochen muss Wiesinger auf dieser Seite, die in der personellen Konstellation eine Konstante darstellt, umbauen. Den Ausfall Kefkirs schätzt Dorda ebenfalls als großen Verlust ein: „Er ist ein super Spieler. Er hat uns schon viel geholfen. Den Punkt haben wir auch für ihn erkämpft.“ Doch nun geht der Blick nach vorne: „Wir haben eine gute Breite im Kader“, so der Linksverteidiger. Kapitän Mario Erb sagt: „Es ist natürlich nicht gut. Aber er ist bei uns ein Spieler wie jeder andere auch.“ Da widersprach Kefkirs Partner Dennis Chessa nicht: „Wir haben auch andere gute Jungs.“ Trainer Wiesingers Job wird sein, jetzt den richtigen zu finden.

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