Internationales Flair bei Hellas

Beim U 11-Turnier in der Edelstahlkampfbahn treffen heimische Talente auf den Nachwuchs namhafter ausländischer Klubs.

Internationales Flair bei Hellas
Foto: Dirk Jochmann

Mehrere Pavillons verteilen sich auf der weiten Sportanlage der Edelstahlkampfbahn. Jede Mannschaft hat einen eigenen Rückzugsort bei diesem Turnier der U 11-Mannschaften, das der FC Hellas ausrichtet.

Es riecht nach Grill, auf der Tribüne oder auf den Holzbänken sitzen Familien und ihr Nachwuchs. Es ist eines von sieben Turnieren in NRW im Rahmen des Provinzial Cups, einem internationalen Vergleich. Immer wieder schallen die Durchsagen der Turnierleitung durch die Lautsprecher über die Anlage. 30 Mannschaften sind am Samstag gekommen, 24 Teams am Sonntag. Viel los an der Gladbacher Straße. Darunter sind klangvolle Vereine wie Olympique Marseille, Glasgow Rangers, Cambridge United oder PSV Eindhoven.

800 Kinder betreut der FC Hellas auf der Anlage und bewirtet sie. Auf drei Kleinfeldern wird gekickt. Ein paar Briten sind mit Dosenbier angereist. Sie wussten nicht, dass in Deutschland Bier auch bei Jugendturnieren ausgeschenkt wird. Eine Gruppe Schotten sorgt für Stimmung, sie singen, sie feuern an — die Kinder der Glasgow Rangers. „Go Frankie“, rufen sie, der Sprössling schießt gerade ein Tor gegen den VfL Tönisberg, läuft in Richtung der Fans, formt mit seinen Händen ein Herz, zeigt auf das Wappen — schon wie ein Profi.

Man merkt schnell, dass hier zwei Welten aufeinandertreffen. Nils Meuter, Jugendtrainer des VfL Tönisberg, sagt: „Es ist schön für die Kleinen des VfL, gegen internationale Mannschaften zu spielen. Man sieht den Unterschied des Internatsfußballs gegen den Dorfverein. Es sind Erfahrung und Spaß, den unsere Kinder hier mitnehmen. Das Flair aufsaugen, die Ergebnisse sind zweitrangig. Man sieht ja den Klassenunterschied.“

Greg aus Glasgow ist mitgereist, er sagt mit tiefstem schottischen Akzent: „Das Turnier ist fantastisch und gut organisiert. Die Rangers würden nicht so oft wiederkommen, wenn es nicht gut wäre.“ Der kleine Zois, Spieler des FC Hellas, ist froh über den internationalen Rahmen: „Es ist cool, es macht Spaß, dass man gegen ausländische Teams spielen kann.“

Hellas-Geschäftsführer Alexandros „Alecko“ Ouzounis wird immer wieder gerufen, über Funkgerät gibt er Anweisungen durch, steht im ständigen Kontakt mit den etwa 60 Helfern, die der Club ehrenamtlich im Einsatz hat. Er sagt: „Hellas hat zwar keine Profifußballer, aber im Organisieren sind wir Profis.“ Schon im Vorjahr richtete der Verein das Turnier aus: „Wir haben sehr gute Resonanz bekommen. Es ist für uns eine Menge Arbeit, aber auch eine Riesensache. Die Topteams nehmen das richtig ernst, wollen gewinnen. Die Amateurvereine stehen da mit großen Augen daneben.“

Und auch Bürgermeisterin Karin Meincke kommt vorbei, macht sich einen Eindruck: „Es ist toll, dass sich die Kinder aus mehreren Ländern hier treffen und kennenlernen. Es braucht ein faires Miteinander. Es ist gut, dass sich so viele Ehrenamtler engagieren. Die Kinder sehen das und wachsen in diese Strukturen.“

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