Fußball: Die Aufsteiger und Absteiger Hüls feiert, Fischeln jammert

Sechs Tore in Boisheim ebnen Hülsern die Rückkehr in die Bezirksliga, weil Fischeln patzt — 0:4.

Im Zentrum der Hülser Machtzentrale — der Markt gehörte am Sonntag dem Bezirksliga-Aufsteiger nach der Rückkehr aus Boisheim.

Im Zentrum der Hülser Machtzentrale — der Markt gehörte am Sonntag dem Bezirksliga-Aufsteiger nach der Rückkehr aus Boisheim.

Foto: Dirk Jochmann

Krefeld. Im Viersener Stadtteil Boisheim tanzte Sonntagnachmittag halb Hüls! Fans, Spieler und Offizielle des Hülser SV waren völlig entrückt. Sechs Tore in Boisheim, 6:0 gewonnen — und obendrauf die Krönung aller Krönungen. Der Hülser SV feiert die Rückkehr in die Bezirksliga, weil Konkurrent VfR Fischeln II die deutlich bessere Ausgangposition mit einer 0:4-Pleite im Heimspiel gegen den TSV Bockum verspielt. Mit einem Zähler Vorsprung tanzt Hüls vor Fischeln über die Ziellinie in die Bezirksliga.

Fußball: Die Aufsteiger und Absteiger: Hüls feiert, Fischeln jammert
Foto: Jochmann

Trainer Wolfgang Trienekens freute sich riesig: „Das ist Fußball. Herzschlagfinale. Besser kann es nicht sein!“ Schon zur Halbzeit deutete sich Vorfreude bei den Hülsern an, als die Kunde vom 0:1-Rückstand der Fischelner die Runde in Boisheim machte. Trienekens: „Wir wussten, dass Boisheim nur Luft für 60 Minuten hatte. Deshalb habe ich meinen Jungs gesagt, geduldig zu bleiben.“ Als Miguel Oreja in der 47. Minute das 1:0 für Hüls markierte, brachen alle Dämme. Zwölf Minuten später stand es 3:0 für Hüls, und Fischeln lag 0:2 zurück. Die Sache ist gelaufen.

Auf dem Marktplatz in Hüls wurde am Sonntag die Nacht zum Tage gemacht. Trienekens: „Ich finde es toll, dass Bockum den Fischelnern Sonntag nichts geschenkt hat.“ Morgen will Trienekens, der seinen Vertrag verlängert hat, mit dem Vorstand über die neue Saison sprechen. Mit Markus Graeff kommt vom TuS Bösinghoven ein Hülser Eigengewächs zurück zum Hölschendyk. Am 23. Juni steigt die Mannschaftstour nach Mallorca.

Im Krefelder Süden brach sich hingegen Verzweiflung ihren Bann. Am Ende sollte es Thomas Bahr richten. Der Fischelner Aufstiegsheld von 2009, mittlerweile 35 Jahre und Co-Trainer der Oberligamannschaft, streifte sich das Trikot über und zog in die Schlacht. In die, die eigentlich schon verloren war. 20 Minuten vor Ende des Spiels schickte Trainer Sebastian Suski den früheren Torjäger aufs Feld. Es war eine Verzweiflungstat im Aufstiegskampf, die letzte Patrone.

Die Bockumer, die zu diesem Zeitpunkt 2:0 führten, waren wenig beeindruckt, erzielten alsbald das 3:0. Auf der mit 400 Zuschauern gut besuchten Anlage an der Kölner Straße stellte sich Tristesse ein. Nichts war es mit dem Wiederaufstieg in die Bezirksliga. Angriff um Angriff versandete an der Abwehr der Bockumer. Sascha Haefs’ Dreierpack war nicht mehr auszubügeln. Die Fischelner Tore fielen auf dem falschen Platz — nebenan traf das Oberligateam gegen den SC Kapellen-Erft.

Feierlaune kam aber auch bei den mit 4:0 siegreichen Bockumern nicht auf. Rang zwei wurde ebenfalls verpasst. Fischelns Trainer Suski sagte: „Das hatte sich in den letzten Wochen angedeutet. Wir hatten genügend Matchbälle. Ich glaube, dass die Mannschaft im Kopf noch nicht weit genug war.“ Bo-ckums Trainer Tino Reucher sagt: „Fischeln hat den Aufstieg nicht heute verspielt. Für uns war es ein schöner Abschluss.“ Das sagen sie sich in Hüls heute am Morgen nach dem Augenaufschlag auch noch.

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