Handball Die HSG Krefeld und die vielen Unbekannten

Krefeld · Für die HSG Krefeld wird die Meisterschaftsrunde in der neunen Gruppe Mitte der 3. Liga eine Fahrt mit dem Finger über die bundesdeutsche Landkarte.

 Matija Mircic und die HSG Krefeld unterlagen im Test dem TuS Ferndorf.

Matija Mircic und die HSG Krefeld unterlagen im Test dem TuS Ferndorf.

Foto: samla.de

Eine lange Vorbereitungsphase wartet auf die HSG Krefeld Niederrhein bevor das Comeback in der 3. Handball-Bundesliga Anfang Oktober los gehen kann. Dabei kommen die Gegner meist aus dem Westen des Landes, wie der Zweitligist TuS Ferndorf, der sich am Samstag mit 28:24 (16:17) allerdings erst in der Schlussphase durchsetzte. Ansonsten wird die Meisterschaftsrunde in der neunen Gruppe Mitte der 3. Liga für die HSG mehr eine Fahrt mit dem Finger über die bundesdeutsche Landkarte.

Denn der einzige Absteiger im deutschen Handball überhaupt findet sich nach der neuen Ligen-Einteilung in der Staffel Mitte wieder. Damit ist das mit Spannung erwartete Duell mit dem langjährigen Konkurrenten und Ex-Zweitligisten Eintracht Hagen bereits vor dem ersten Spieltag vom Tisch. Ein ernster Konkurrent um den Zweitligaaufstieg scheint ausgeschaltet. Hagen bleibt in der Gruppe Nord-West.

Das völlig umgekrempelte Team von Trainer Felix Linden dagegen spielt zukünftig gegen Bad Neustadt, Rodgau Nieder-Roden, Haßloch, Hochdorf oder Kirchzell. Erst so langsam macht sich Linden ein Bild von der 18-köpfigen Gruppe: „Wer in die 2. Liga aufsteigen will, muss letztlich jeden Gegner schlagen. Aber natürlich vermissen wir das Duell mit Hagen oder auch Schalksmühle. Aber unsere neue Staffel ist damit keine leichtere Staffel.“

Der Grundschullehrer, der am 12. August wieder eine Klasse mit i-Dötzchen in Issum übernehmen wird, hat in den letzten Tagen viele Stunden vor dem Fernseher verbracht und Videos der abgebrochenen Corona-Saison studiert: „Mit Longerich, Rodgau und Dansenberg-Kaiserslautern haben wir jeweils die Drittplatzierten aus den drei alten Staffeln der 3. Liga nun in unserer Liga. Vor allem Dansenberg scheint ein ambitionierter Klub.“ Die Pfälzer wollen, ähnlich wie die HSG, in den nächsten zwei Jahren den Sprung in die 2. Liga schaffen, verpflichteten dazu Ex-Erstliga-Torhüter Kevin Klier von den Eulen Ludwigshafen.

Linden: „Für die neuen Gegner erstmal ein Gefühl entwickeln“

Linden sagt: „Wir kennen nur noch vier Teams aus der alten Westgruppe. Für die neuen Gegner müssen wir erst einmal ein Gefühl entwickeln.“ Sportchef Stefan Nippes wurde von der Neueinteilung der Gruppen ebenfalls überrascht: „Warum der DHB die NRW-Straßenbahnliga zerstört hat, bleibt mir ein Rätsel. Die Westklubs waren unkompliziert, wie an einer Wäscheleine aufgereiht. Jetzt müssen wir weite Reisen nach Hessen und ins Saarland, aber auch nach Bayern in Kauf nehmen. Doch ich halte die neue Liga kaum für schwächer als die ehemalige Nord-Westgruppe.“

Während Nippes und Linden mit Spannung auf den Spielplan warten, hat sich ein zweiter Traum ebenfalls erledigt. Sollte die HSG tatsächlich die Meisterschaft gewinnen, käme es in einer Aufstiegsrelegation auf keinen Fall zum erneuten Duell mit Empor Rostock. Denn bisher spielte der Meister der Gruppe Mitte immer gegen den Erstplatzierten der Südgruppe.

Das nächste Testspiel bestreitet die HSG am kommenden Samstag beim TV Oppum. Tags drauf geht es zum SV Neukirchen.

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