Handball Der zweite Anzug der HSG sitzt nicht

Krefeld · Beim 28:25-Sieg in Gummersbach musste Trainer Rogawska den Versuch abbrechen.

HSG-Trainer Ronny Rogawska war nicht mit allem zufrieden, was er sah.

HSG-Trainer Ronny Rogawska war nicht mit allem zufrieden, was er sah.

Foto: Samla Fotoagentur/samla.de

Der zweite Anzug beim Handball-Drittligisten HSG Krefeld sitzt nicht richtig. Diese nüchterne Erkenntnis bleibt für Trainer Ronny Rogawska nach dem 28:25-Erfolg beim VfL Gummersbach. Nach einer glänzenden Leistung in der ersten Hälfte, die in einer 16:9-Pausenführung mündete, geriet die HSG-Maschinerie ins Stottern. Rogawska sagt: „Das es noch einmal so knapp wurde, war unnötig. Vielleicht habe ich den einen oder anderen Wechsel zu viel vorgenommen. Es waren einige Situationen zu sehen, wo die Konzentration fehlte“.

16 Treffer in Halbzeit zwei hatte Nippes noch nicht kassiert

Mit Marcel Görden und David Hansen hat Rogawska schnell einen neuen Mittelblock in der Abwehr gefunden, der nach dem Ausfall von Abwehrchef Damian Janus höchsten Ansprüchen genügt. Doch Janus, der auf der Tribüne dick bandagiert nach seiner Schulteroperation den Mannschaftskameraden die Daumen drückte, rümpfte nach der Abwehrleistung in der zweiten Hälfte die Nase: „Da passte längst nicht mehr alles zusammen, wir haben Gummersbach zu spät attackiert.“ Hansen saß auf der Bank, auch Görden durfte eine Verschnaufpause nehmen, Torjäger Brüren wurde nur noch im Angriff eingesetzt. Auch wenn Zugang Lars Jagieniak – mit Zeitspielrecht von Bayer Dormagen gekommen – laut Rogawska Präsenz in der Abwehr zeigte, klafften dennoch einige Löcher. Die halbrechte Abwehrseite war oft genug so offen wie ein Scheunentor, egal ob Gerrit Kuhfuß oder wer auch immer dort deckte. Torhüter Stefan Nippes sah sich jedenfalls plötzlich höchst beschäftigt. 16 Tore in der zweiten Hälfte hatte der HSG-Keeper in dieser Saison nicht einmal zuvor kassiert.

Die Stammformation musste
am Ende aufs Parkett

Rogawska wiederum will seinen breit aufgestellten Kader nutzen: „Wenn ich einen Spieler rausnehme, soll es erst gar nicht zu einem Leistungsunterschied kommen. Das muss unser Ziel sein.“ Doch bis dahin ist es ein weiter Weg, denn in der Schlussphase, als es brenzlig wurde, musste die Stammformation wieder aufs Parkett, um Schlimmeres zu verhindern. Rogawska sagt: „Ich wollte eigentlich Schiffmann, Liesebach und Hampel noch spielen sehen.“ Doch das wäre dann wohl zu viel des Guten gewesen.

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