Hockey: Niemals geht man so ganz

Mit einer rührigen Aktion hat der Crefelder HTC Trainer Dietmar Alf verabschiedet.

Krefeld. Als das Schiedsrichtergespann am Samstagabend die Hockeybegegnung zwischen dem Crefelder HTC und dem Mannheimer HC Abpfiff, gab es auf der Hockeyanlage an der Vreed spontanen Beifall der etwa 400 Zuschauer. Dieser Applaus galt Dietmar Alf. Mit dem Schlusspfiff beendete der erfolgreichste Krefelder Mannschaftstrainer aller Zeiten seine Tätigkeit als Chefcoach beim Crefelder HTC.

Zum Abschied standen noch einmal alte Weggefährten, wie Philipp Steffen, Stefan Didyk, Christoph Eimer, Thomas Kalda und Hans-Peter Schmitz Spalier und winkten mit gelben und roten Rosen. In einem weißen Cabrio wurden Alf und die beiden Australier Kenji Hinde und Jason Donohoe sowie dem Österreicher Robert Bele, die ebenfalls den Verein verlassen, über den Kunstrasen gefahren.

Seit fast 30 Jahren ist Alf dem CHTC in diversen Trainerpositionen verbunden und heimste nach und nach zahlreiche Titel ein. Sechsmal wurde Alf mit verschiedenen Jugendmannschaften aus dem Stadtwald Deutscher Feldhockeymeister.

Der Meisterreigen begann im Jahre 1992 mit der Jugend A. In dieser Mannschaft spielte seinerzeit Jamilon Mülders, der heute Bundestrainer der U21 beim Deutschen-Hockey-Bund ist. In den Jahren 1993 bis 1997 folgten weitere nationale Titel im Jugendbereich. Anfang der 1990er Jahre übernahm Alf die Verantwortung für die Herrenmannschaft des CHTC und baute dort kontinuierlich seine Nachwuchsakteure ein.

Einer seiner erfolgreichsten Spieler war Klaus Michler. Um den Olympiasieger von 1992 baute er ein tolles Team auf, wo neben Michler die Akteure Philipp Steffen, Matthias Mahn, Martin und Christoph Eimer, Christian Schulte, Dirk Brüse, Stefan Didyk und Axel Eichel die Stützen der Mannschaft waren.

Der Durchbruch des CHTC in die nationale Hockeyspitze folgte nach der Jahrtausendwende, als die Brüder Matthias und Tim Witthaus von Uhlenhorst Mülheim nach Krefeld wechselten. Hinzu kamen die Brüder Benjamin und Timo Weß. 2004 scheiterte der CHTC noch im Finale an Hamburg. Ab 2006 dominierte der CHTC die deutsche und europäische Hockeyszene.

Als Meister auf dem Feld (2006) und Halle (2007) sowie als Europameister im Feld (2007) und in der Halle (2008) krönte Alf seine Trainerleistung. "Die beiden Titel im Feldhockey als deutscher Meister sowie im Europapokal der Landesmeister bleiben mir in dauernder Erinnerung. Da waren wir kaum zu bezwingen", sagte er im Rückblick.

Dietmar Alf tritt auf dem Höhepunkt seiner Karriere ab. Der CHTC gehört auch ohne die Brüder Weß und Witthaus zu den Spitzenteams der Bundesliga. Dies liegt nicht zuletzt auch an der hervorragenden Nachwuchsarbeit, die seit Jahrzehnten in Krefeld geleistet wird und an der Dietmar Alf maßgeblichen Anteil hat.

Immerhin gehören mit Oskar Deecke und Linus Butt zwei Akteure zur aktuellen Nationalmannschaft. Niklas Sakowsky und Felix Klein wurden im Vorjahr Junioren-Europameiste. Mit Mark Appel, Timur Oruz und Niklas Wellen wachsen starke Jugendspieler heran.

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