Handball: „Figo“ ein Adler-Eigengewächs

Der 25-jährige Andy Schierhölter hält Königshof seit der E-Jugend die Treue.

Königshof. Mit der Oberliga-Meisterschaft und dem möglichen Aufstieg von Adler Königshof in die 3. Handball-Liga würde für Abwehrspezialist Andy „Figo“ Schierhölter ein Traum in Erfüllung gehen. Als 25-Jähriger gerade im besten Handball-Alter erfüllt der Student des Sportmanagements an der Uni Düsseldorf jedoch Kriterien, die heutzutage längst nicht mehr gang und gäbe sind. Schierhölter ist ein waschechter Königshofer, ein Eigengewächs, das im Alter von neun Jahren vom ehemaligen Königshofer Spieler Patrick Neubacher für die E-Jugend der Adler entdeckt wurde und bis auf zwei Ausnahmen bis heute seinem Stammverein die Treue hält. Es wäre der dritte Aufstieg, den der Rechtshänder mit seinen Adlern feiern würde. Der fulminante Weg von der Landesliga bis in die 3. Liga wäre gelungen.

Im Angriff spielt Schierhölter längst auf der linken Außenbahn, obwohl er seine Handball-Karriere auf der halblinken Position begonnen hat. In der Abwehr steht er seinen Mann im Mittelblock neben Abwehrchef Nils Wallrath. „Mal sehen, wie sich die Abwehr neu formiert, wenn der Chef weg ist“, zollt Schierhölter seinem Nebenspieler höchsten Respekt. Doch diese Anerkennung kennt auch Schierhölter. Das obligatorische Schulterklopfen nach dem Spiel kassiert er meistens vom Adler-Anhang nach dem Motto: „Der ist einer von uns.“

Viele Freunde und Schulkameraden haben seinen Weg als Handballer mit verfolgt. In der Halle ist oft genug Vater Dieter dabei, während seine portugiesische Mutter Melinda fast immer fehlt. „Meine Mama hält so ein Handballspiel nervlich nicht aus. Sie ist viel zu besorgt um meine Gesundheit. Das letzte Mal war sie beim Aufstieg vor drei Jahren dabei.“ Mutter Schierhölter wie auch Freundin Gesa sind auch die einzigen, die den Handballer noch beim Vornamen Andy rufen. Seinen Spitznamen „Figo“ hat und lebt er seit seiner Jugendzeit, frei nach dem portugiesischen Nationalspieler Luis Figo. So schlägt sein Herz beim Fußball eher für Portugal als für Deutschland. „Leider scheiden die Portugiesen immer viel zu früh aus“, ärgert sich Schierhölter.

Nachdem er für Olympia Fischeln sowie ein Jahr für Bayer Uerdingen gespielt hatte, trägt er seit sieben Jahren wieder das Adler-Trikot und erlebte fünf Trainern. „Am meisten weitergebracht hat mich Olaf Mast. Er hat mich gelehrt, die Abwehrarbeit in Perfektion zu verstehen. Die Umsetzung ist natürlich die andere Sache.“ An Adlers jetzigem Trainer Hubert Krouß schätzt Schierhölter die Besonnenheit und Ruhe sowie den ständigen Dialog mit der Mannschaft. Neben dem Ziel, auch in der 3. Liga zu bestehen, sucht der Groß- und Außenhandelskaufmann nach dem Studium noch eine weitere berufliche Herausforderung. Im neuen Jahr soll die Lizenz als Fitnesstrainer folgen. „Alles kein Problem “, sagt der Königshofer mit portugiesischem Herz.

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