Handball: 15 Tore nach der Klassenfahrt

Pletz überragt beim Remis gegen Ferndorf. Adler Königshof kommt mit Mühe weiter.

Krefeld. Die jungen Wilden des SC Bayer Uerdingen verschaffen sich in der Handball-Regionalliga Respekt. Beim 32:32 (16:14) gegen den hohen Favoriten TuS Ferndorf überzeugte das Team um Spielertrainer Jörg Förderer fast 60 Minuten lang.

Abgesehen vom schwachen Auftakt (1:4/7.), als die nervösen Gastgeber leichtfertig Großchancen ausließen, blieb vor allem das Topteam Ferndorf vieles schuldig. Im wahrsten Sinne über sich hinaus wuchs der 2,04 lange Stephan Pletz.

Erst Stunden vorher übermüdet von einer Klassenfahrt zurückgekehrt, hämmerte der 19-Jährige dem Gegner 15 Tore in die Maschen. "Ich war schon nach 15 Minuten platt. Aber heute hat das Spiel richtig Spaß gemacht”, sagte der Abiturient.

Doch das Remis allein am neuen Torjäger (32 Treffer) festzumachen, schmälert die Mannschaftsleistung. Endlich stand der Mittelblock gegen den einfallslosen Ferndorfer Rückraum richtig, zerstörten die wieselflinken Außenspielerimmer die Angriffsbemühungen der Gäste. Zudem gewann Sven Bartmann das Torhüterduell gegen den Isländer Hilmar Gudmundsson.

So wunderten sich eigentlich nur die TuS-Fans, dass nach dem 8:8-Ausgleich durch Pletz (18.) die Uerdinger alsbald mit 16:13 führten. Doch leider erwischten die Unparteiischen Stefan Lettermann und Peter Monschau aus Wuppertal nicht den besten Tag. Wie ein zerstrittenes Ehepaar fällten beide haufenweise Entscheidungen gegeneinander. Im krassen Missverhältnis standen die Hinausstellungen. In einem fairen Regionalligaspiel kassierten die Uerdinger zehn Zweiminuten-Strafen, die Gäste wurden nur mit vier bedacht.

Bayer-Handballchef Manfred Fothen will nun ein Protestschreiben an den Verband schicken. "Das ist das vierte Mal, dass die beiden so krass gegen uns pfeifen”, schnaubte Jörg Förderer. Pech für Uerdingen in der Schlusssekunde: Stephan Pletz traf nach einem Siebenmeter würdigen Foul an Sebastian Bartmann über die Sechs-Mann starke Abwehrmauer hinweg nur den linken Pfosten - der Sieg war den Uerdingern nicht vergönnt.

SC Bayer Uerdingen: Sven Bartmann - Pletz (15/4), Windrath (6), Schlierkamp (5/1), Förderer (3), Schult (1), Weis (1), Schmitz (1), Sebastian Bartmann; Reich, Janus; Fietze

Mit einem blauen Auge kam Adler Königshof davon, und zog in die 1. Runde des DHB-Pokals auf Westdeutscher Ebene ein. Denn erst in der Verlängerung bezwang die Mannschaft von Trainer Olaf Mast den starken Verbandsligisten SG Langenfeld mit 32:28. Kurz vor der Herbstpause präsentieren die Adler eine weitere Neuverpflichtung. Noch in diesem Jahr wird Linkshänder Matthias Heinrichs (21), der vom Verbandsligisten TSV Kaldenkirchen nach Königshof wechselt, spielberechtigt (13. Dezember). Der Ex-Dülkener soll für Stefan von Holtum und Alex Ruppert die rechte Außenposition besetzen.

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