Galopprennen: Starkes Finish mit Neatico

Mario Hofers Schützling kommt auf Rang vier ein.

Krefeld. Als am Sonntag Nachmittag vor über 6000 Zuschauern auf der gutgefüllten Krefelder Galopprennbahn im Stadtwald der Große Bombardier-Vossloh-Preis um das Herzog von Ratibor-Rennen entschieden wurde, saß Trainer Peter Schiergen im Flieger über England. Er war auf dem Rückweg vom Breeder’s Cup Los Angeles nach München. Dort war eine Außenseiterin seines Stalles gelaufen, allerdings ohne Erfolg.

Vom Erfolg seines Schützlings Neatico mit Jockey Andrasch Starke auf seiner Krefelder Heimatbahn informierte ihn Gattin Gisela unmittelbar nach der Landung in München. In einem vielversprechenden Stil siegte der Wettfavorit Neatico in dieser Traditionsprüfung und sicherte sich dem in dieser Saison wenig erfolgsverwöhnten Gestüt Ittlingen der Familie Ostermann die Gesamtprämie von knapp 41.000 Euro. Dabei war Andrasch Starke vorher eher skeptisch gewesen: "Das Rennen ist doch sehr offen. Es können vier Pferde gewinnen."

Diese Situation änderte sich zu Gunsten des nachgemeldeten Neatico, der auf der Zielgeraden die Gegner sehr schnell in die Schranken wies. Cabimas aus dem Gestüt Fährhof mit Filip Minarik wurde Zweiter vor dem überraschend starken Außenseiter Keep Cool mit Alexander Pietsch. Der Krefelder Trainer Mario Hofer hatte sich von seinem Schützling Kite Hunter sicher mehr erwartet als den vierten Rang unter acht Startern.

Den Wert des Sieges in diesem Europa-Gruppe III-Rennen schätzte ein Mann ein, der sich als einer von drei Experten in Deutschland hauptberuflich damit beschäftigt, Leistungen von Rennpferden zu beurteilen. Er trägt den ungewöhnlichen Namen Christoph Freiherr von Gumppenberg-Pöttmes-Oberbrennberg. Er sagte: "Von diesem Pferd wird man noch viel Gutes hören. Neatico wird ein Spitzenpferd, wenn er gesund bleibt." Züchter und Besitzer Manfred Ostermann und seine Lebensgefährtin Sonja Wewering konnten sich dem nur anschließen.

Für Peter Schiergen ging eine längere sieglose Phase zu Ende, denn zuletzt hatte er das Rennen im Jahre 1998 mit Berndon für das Gestüt Schlenderhan gewonnen. Nun belegte er mit Neatico und Cabimas gleich die beiden ersten Plätze.

Der Wettumsatz in den neun Rennen betrug 217.884 Euro. Davon wurden auf der Bahn 98.913,50 Euro gewettet, ein Anteil von knapp 46 Prozent. Im Vorjahresvergleich wurde vor allem der Bahnumsatz deutlich gesteigert, 2008 betrug er in zehn Rennen 90.308 Euro. Rennvereinspräsident Jan Schreurs: "Es war ein würdiger Abschluss unseres Saison. Die Stimmung auf der Bahn war sehr gut."

Auch die Stimmung bei einem Wetter konnte nicht besser sein, denn er traf als Einziger mit einem Gesamteinsatz von 165 Euro die Viererwette im vorletzten Rennen und kassierte dafür steuerfreie 13.000 Euro. Das allerdings geschah nicht auf der Bahn, sondern in einer Wettannahmestelle zwischen Flensburg und Ruhpolding.

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