Galopprennen: Poldi’s Liebling deklassiert Weltmeister
Der Hengst siegt überraschend im Herzog von Ratibor-Rennen. Im Niederrhein-Pokal wählt Jockey Pietsch eigenwillige Taktik.
Krefeld. Mit klaren Niederlagen der Favoriten endeten gestern auf der Rennbahn im Krefelder Stadtwald die beiden letzten mit jeweils 32 000 Euro für den Sieger ausgelobten Europa-Gruppe-Rennen der deutschen Saison 2017. Im Herzog von Ratibor-Rennen für Zweijährige gewann der Hengst Poldi‘s Liebling (Siegquote 48:10) mit dem aus Kasachstan stammenden Jockey Bauryzhan Murzabayev (25). Im Feld der nur sechs Starter belegten Guiri und Melodino Rang zwei und drei. Auf den drei letzten Plätzen kamen mit dem 24:10-Favoriten Weltmeister, Destino und Star Max die drei Pferde des Championtrainers Markus Klug aus Köln ins Ziel. Es blieb für ihn bei den sensationellen zwölf Siegen in 46 Gruppe-Rennen in dieser Saison.
Auch im Niederrhein-Pokal für die älteren Pferde hatte der 18:10-Favorit Colomano aus dem Klug-Stall mit Andreas Helfenbein keine Chance und endete auf dem vorletzten Platz. Diesen Start hätte man dem Pferd besser erspart. Überraschend siegte der 150:10-Außenseiter Veneto mit Jockey Alexander Pietsch vor Devastar und Capitano. Der vom ehemaligen Spitzenjockey Andreas Suborics für das Gestüt Winterhauch der Familie Mosca aus Eberbach am Neckar trainierte Hengst profitierte dabei von einem ungewöhnlichen Ritt seines Jockeys. Pietsch wählte nach dem Start sofort die Außenseite des Geläufs und scherte erst zu Beginn der Geraden wieder ins Feld. Suborics erklärte den Grund: „In diesem Bereich war das Geläuf noch im besten Zustand. Ich hatte das vor dem Rennen fotografiert und dem Jockey gezeigt.“
Suborics gewann in diesem Jahr in Krefeld bereits das Busch-Memorial mit dem später hochpreisig nach Hongkong verkauften Dragon Lips. Alexander Pietsch kämpft noch um das Jockey-Championat, muss aber ab dem 8. November eine 14-tägige Sperre antreten, weil er einen Sturz im belgischen Mons mit verursacht haben soll.