Fußball/TSV Anadolu: Ramadan bestimmt den Tag

Beim Bezirksligisten TSV Anadolu ist die Zeit der Abstinenz vorbei. Mit neuer Kraft wollen Spieler und Trainer die Klasse halten.

Krefeld. Mittwoch endete der islamische Fastenmonat Ramadan, ab Donnerstag wird das dreitägige Bayram-Fest des Fastenbrechens gefeiert. Für viele der gläubigen muslimischen Sportler so wie bei Fußball-Bezirksligist TSV Anadolu Türkspor ist damit eine schwere Zeit vorbei, denn in den vergangenen 30 Tagen durften sie zwischen Sonnenaufgang und -untergang weder Nahrung noch Getränke zu sich nehmen.

"Ich bin stolz darauf, dass viele meiner Spieler sich an das Gebot gehalten haben, aber dennoch in den bisherigen vier Meisterschaftsspielen gute Leistungen gezeigt haben", sagt TSV-Trainer Yama Formuly (37). 13 seiner Akteure sind Muslime. "Das schlaucht ganz anständig", meint Formuly zu der Tatsache, dass diese Spieler vor, während und nach den Spielen nichts trinken durften.

Kein Wunder, dass Anadolu nicht so brillant in die Saison gestartet ist. Bisher konnte der Verein nur den 4:0-Sieg über den TSV Kaldenkirchen feiern. Zwei Niederlagen gegen den Linner SV (2:3) und TSV Bockum (0:4) sowie das 1:1 gegen Rhenania Hinsbeck waren die weiteren Ergebnisse. Doch nun soll es aufwärts gehen. Einen Trend zum Besseren soll es schon am Sonntag beim TSF Bracht geben. "Wir wollen uns frühzeitig im Mittelfeld der Tabelle festsetzen", sagt Formuly.

Der Verein, der seinen Heimatplatz an der Randstraße hat, ist froh, wieder in der Gruppe 5 mit den Mannschaften aus dem hiesigen Fußballkreis zu spielen. Als einziges Team in der Gruppe 9 (Kleve/Moers) kämpfte der TSV lange Zeit um den Klassenerhalt. In der Winterpause hatte Yama Formuly als Trainer das Team des glücklosen René Machowski übernommen. Zu diesem Zeitpunkt lag die Mannschaft auf einen Abstiegsplatz und glänzte mehr durch Platzverweise als durch Punktgewinne.

Formuly und sein Co-Trainer Hafiz Al-Fartwsi verbesserten die Disziplin, in der gesamten Rückrunde gab es keinen Feldverweis. Der engagierte Trainer aus Afghanistan durfte sich am Saisonende über den Klassenerhalt freuen. Seit einigen Wochen hat der TSV Anadolu einen neuen Vorstand unter der Leitung von Ahmet Arslan. Attila Sökmen ist neuer Fußballobmann.

Der Trainer hat eine gute Mischung von älteren und jüngeren Akteuren. Einer der Eckpfeiler ist Murat Akova (36), der seit 15 Jahren zu den gefährlichsten Torjägern im Bezirk gehört. In den vier bisherigen Saisonspielen schoss Akova schon drei Tore. Zu den Leistungsträgern gehören auch Erdal Yilmaz (41) sowie die Brüder Irfan und Engin Yildiz.

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