Nach seinem letzten Schuss des Tages breitete Johann Noubissi Noukumo lässig die Arme zur Seite aus, als wollte er seine heraneilenden Teamkollegen fragen: Wo war das Problem? Der Stürmer des Oberliga-Tabellenführers SC St. Tönis hatte soeben den entscheidenden Treffer im Elfmeterschießen zum 6:4 gegen den Landesligisten VfR Fischeln erzielt, das nach einem 2:2 nach 120 Minuten den Sieger ermitteln musste. Denkbar knapp also zog der Favorit in die dritte Runde des Niederrheinpokals ein. Für die Krefelder, die bei den zurückliegenden Teilnahmen in diesem Wettbewerb so einige Oberligisten aus dem Weg geräumt hatten (allein zwei im Vorjahr), ist das Thema diesmal schon im September beendet. „Ich habe keinen Klassenunterschied gesehen“, sagte VfR-Trainer Ronny Kockel. „Jeder hatte schon gedacht, wir seien tot in der Verlängerung, aber wir sind noch einmal zurückgekommen. Wir haben schon eine klasse Truppe.“ Bekim Kastrati, Coach des Oberligisten, machte den Fischelnern ein Kompliment: „Sie haben es sehr gut gemacht. Nach dem Vorjahr war uns klar, dass das hier ein Fight wird. Mit unserer Leistung bin ich sehr zufrieden. Wir sind jetzt in fünf Spielen ungeschlagen geblieben in dieser Saison“, sagte er weiter. „Das ist nicht selbstverständlich. Solche Spiele muss man gewinnen, um noch stärker zu werden.“ Für beide Teams geht es nun am Mittwoch in der Meisterschaft weiter. Der VfR Fischeln gastiert beim DV Solingen. St. Tönis empfängt Baumberg. Eigentlich hätte Johann Noubissi Noukumo in der Verlängerung ja alles schon klarstellen können. Doch auch seinen 2:1-Führungstreffer ließ Niklas Geraets nicht so einfach stehen. Der Torjäger der Gastgeber traf in den späteren Minuten der Verlängerung zum zweiten Mal zum Ausgleich.