Frauenfußball Schüllers Spiel in der Heimat

Krefeld · Die Krefelderin spielt am Wochenende gegen ihren Ex-Verein SGS Essen.

 Sie schießt Tore fast auf Bestellung: Lea Schüller traf auch in ihrem ersten Bundesligaspiel für den FC Bayern.

Sie schießt Tore fast auf Bestellung: Lea Schüller traf auch in ihrem ersten Bundesligaspiel für den FC Bayern.

Foto: picture alliance/dpa/Sven Hoppe

Die Fußballerin Lea Schüller hat bei ihrem neuen Verein dort weitergemacht, wo sie in der vergangenen Spielzeit bei ihrem alten Klub aufgehört hat. Sie schießt Tore fast auf Bestellung. Schon in ihrem ersten Bundesligaspiel für den FC Bayern München traf sie gegen den SC Sand. Da lässt es sich verschmerzen, wenn sie in ihrem zweiten Spiel gegen den SC Freiburg einmal nicht als Torschützin in den offiziellen Spielberichtsbögen geführt wurde.

Lange ist die Nationalspielerin aus Krefeld nie ohne Treffer geblieben. Am Sonntag könnte Lea Schüller wieder ihrer Rolle als Torjägerin nachkommen. Doch dürfte dieses Erfolgserlebnis dann etwas sentimentaler ausfallen als sonst. Schüller und der Tabellenführer FC Bayern München gastieren dann bei ihrem Ex-Verein SGS Essen. „Es wäre schon eine komische Situation, wenn ich treffen würde“, sagt die 22-Jährige: „Ich würde wahrscheinlich dann etwas zurückhaltender jubeln.“ Respekt und Dankbarkeit sind es, die die Frau aus Hüls beschleichen, wenn sie an ihren Ausbildungsklub aus dem Herzen des Ruhrgebiets denkt. Acht Jahre hat sie dort gespielt und so ihren Weg in die Bundesliga und in die Nationalmannschaft gefunden.

Im Dezember 2013 betrat sie erstmals die Bühne Bundesliga. Da war sie gerade einmal 16. „Ich bin in Essen groß geworden“, sagt Schüller. Erst Jugendmannschaft, dann ab in das Frauen-Team. Und nun das Wiedersehen: „Ich freue mich, nach Essen zurückzukommen“, sagt die Stürmerin aus Überzeugung.

Auf Essener Seite stehen noch alte Weggefährtinnen wie  Irini Ioannidou, Jacqueline Klasen oder Jana Feldkamp im Kader. Nicht zu vergessen ist auch die ebenfalls aus Krefeld stammende Nicole Anyomi. Aber auch Trainer Markus Högner ist noch an der Seitenlinie aktiv. Mit ihren früheren Mitspielerinnen hält sie Kontakt via Kurznachrichten: Wie geht´s? Wie läuft´s? Darum geht es in der Regel. Mitte September war Schüller  schon einmal kurz zurückgekehrt. Beim Länderspiel gegen Irland – und siehe da: an ihrer alten Wirkungsstätte an der Essener Hafenstraße gelang ihr gleich ein Tor in der EM-Qualifikation.

Ob sie ihre Familie und Freunde  während des Spiels zu Gesicht bekommt, ist aber fraglich. Zuschauer sind zwar erlaubt, der Zutritt zu den Plätzen der Ehrengäste könnte wegen der Corona-Bestimmungen aber versperrt sein. Sei´s drum: Lea Schüller hat für ihre Angehörigen Karten geordert. Wegen der anstehenden englischen Woche, am Mittwochabend kommt der MSV Duisburg auf den Bayern-Campus, kann Schüller nach dem Spiel nicht am Niederrhein verweilen. Das wäre theoretisch einmal möglich gewesen: „Die Trainer sind da sehr kulant“, sagt sie: „Sie verschaffen uns auch mal Zeit, dass wir mal ein bis zwei Tage zu unseren Familien nach Hause können.“ Die Nähe zur Familie und Freunden vermisst sie schon ein wenig, an ihr neues Leben in der Millionenstadt München hat sich die 22-Jährige aber schon gewöhnt. Ein Karrieresprung ist das gewesen im Sommer. Ein Schritt, den sie keinesfalls bereut. Im Gegenteil: Punkte und Tore sollen her im Kampf um die Meisterschaft und die Pokale. Da müssen die Erinnerungen an die schönen Essener Jahre über 90 Minuten ruhen. Ihr Wunsch? „Ganz klar ein Sieg.“

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