Erika Mäder: Ein Herz für schwierige Pferde

Erika Mäder erholt sich von einem Klinikaufenthalt und freut sich auf den Renntag am Samstag (9. Mai).

Krefeld. Erika Mäder hat ein ganz besonderes Herz für schwierige Pferde. Selbst dann, wenn sie ihr heftigste Schmerzen zugefügt haben.

Wie die sechsjährige Stute Negroni, die am Samstag (9. Mai) beim SWK-Renntag auf der Galopprennbahn im Krefelder Stadtwald (1. Start um 14.15 Uhr) im achten und letzten Rennen antritt.

Es ist einer der selten gewordenen Samstag-Renntage auf einer der aktuell fünf veranstaltenden Galopprennbahnen in Nordrhein-Westfalen.

Vor zwei Jahren erlitt die erfolgreiche Trainerin und allseits geachtete Präsidentin des deutschen Trainer- und Jockeyverbandes beim Satteln von Negroni vor einem Rennen in Krefeld schwere Becken-und Beinverletzungen, die sie wochenlang ans Krankenbett fesselten.

Kürzlich ist Erika Mäder (60) im häuslichen Wohnzimmer unglücklich gestürzt und eine nicht korrekt verheilte Beinfraktur vom Unfall mit jener Negroni sorgte erneut für einen Klinikaufenthalt. Aktuell bewegt sie sich sogar im Rollstuhl, vorübergehend natürlich.

Trotzdem ist sie täglich im Stall im Einsatz und kämpft sich an der Seite von Ehemann Lutz und ihrem bewährten Team durch den Alltag: "Mein Respekt vor Harro Remmert wächst jeden Tag und jede Stunde. Mir wird immer klarer, welch große Leistung dieser Mann vollbracht hat."

Harro Remmert war im Juni 1976 in Krefeld verunglückt und sitzt seitdem im Rollstuhl. Der 66-Jährige schaffte trotz dieser Behinderung als Trainer mehr als 1000 Siege und reist seit Jahren als Pensionär intensiv genießend durch Museen in ganz Deutschland.

Negroni absolviert morgen den 26. Start ihrer Laufbahn, drei Rennen und insgesamt 9770 Euro hat sie gewonnen. Gekostet hat sie längst ein Vielfaches davon, aber im Stall hängt man an dem Pferd: "Sie ist schon sehr speziell. Alles muss bei ihr passen, sonst geht nichts", berichtet die Trainerin, "besonders gut kommt Andrasch Starke mit ihr zurecht."

Deutschlands Top-Jockey reitet zwar am Samstag mehrfach in Krefeld, doch diesmal nicht Negroni, weil er schon für den Ritt auf dem Konkurrenten Domenikus verpflichtet wurde.

Auf Negroni sitzt Marvin Suerland, den über Winter gemeinsam mit Adrie de Vries sein Geld in Katar verdiente. Von der aktuellen Top-10 der in Deutschland tätigen Sattelkünstler sind in Krefeld fünf Fachkräfte im Einsatz.

Andrasch Starke führt mit 19 Siegen, Henk Grewe liegt mit 17 Treffern auf Platz fünf, Andreas Suborics ist mit 13 ersten Plätzen Sechster und Josef Bojko rangiert mit zehn Siegen auf Platz 8.

Die eigentliche Sensation ist der zweite Platz der Krefelder Trainertochter Steffi Hofer, die bei bislang 119 Ritten in der Saison 2009 18 Rennen gewonnen hat und hinter dem leistungsmäßig hierzulande absolut überragenden Andrasch Starke auf Platz zwei liegt.

Viermal steigt Steffi Hofer in Krefeld in den Sattel, Andrasch Starke ist in sechs der acht Rennen im Einsatz. Im letzten Rennen lockt die Viererwette mit einer Garantieauszahlung von 15 000 Euro.

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