Olympia 2020 Diese Krefelder wollen bei Olympia starten

Krefeld · Sechs Sportler bereiten sich derzeit auf die Teilnahme an den Sommerspielen in Tokio vor. Nicht alle haben ihr Ticket bereits sicher.

 Laurits Follert, Aline Rotter-Focken, Niklas Wellen

Laurits Follert, Aline Rotter-Focken, Niklas Wellen

Foto: Daniela Salz / dpa

Knapp 150 Tage sind es noch bis zum Beginn der Olympischen Spiele in Tokio. Vom Crefelder Ruderclub träumen gleich vier Athleten von der Olympia-Teilnahme. Dabei sind die Voraussetzungen für Jonathan Rommelmann, Laurits Follert, Marc Leske und Michaela Staelberg ganz unterschiedliche. Letztgenannte steckt gerade in der entscheidenden Qualifikations-Phase des deutschen Ruderverbandes. Die Besetzung der Boote für Tokio entscheidet sich in der kommenden Woche. Ausschlaggeben für eine Nominierung sind die Ergebnisse vom Ergometer-Test und Ranglisten-Rennen.

Den Test hat Staelberg mit neuer Bestleistung bereits hinter sich gebracht, die Rennen folgen am Wochenende in Portugal. „Da es eine neue Bestleistung ist, ist es ok“, so Staelberg, die mit einem noch besseren Ergebnis auf dem Ergometer geliebäugelt hat und sagt hinsichtlich einer Olympia-Teilnahme: „Ich bin optimistisch gestimmt. Ich habe gut trainiert.“ Staelberg konkurriert mit neun weiteren Athletinnen um sieben potentielle Olympia-Startplätze. Zu besetzen sind der Doppelvierer und -zweier sowie der Einer. Wobei der Vierer bereits qualifiziert ist, die anderen beiden Boote wollen im Mai über die Nachqualifikation das Olympia-Ticket lösen.

Marc Leske will mindestens als Ersatzmann nach Tokio reisen

Leskes Situation ist ähnlich. In Italien sollte Leske im Zweier ohne Steuermann die Chance bekommen seinen Ranglistenplatz zu verbessern. Das Trainingslager wurde aufgrund des Coronaviruses aber kurzfristig abgesagt. Stattdessen wird der Ranglistenwettkampf in München  ausgetragen. Bei einer erfolgreichen Nachqualifikation hofft er mindestens als Ersatzmann mit nach Tokio zu reisen.

Planungssicherheit haben dagegen Rommelmann und Follert. Beide haben ihren Olympia-Startplatz, sollte nichts Unerwartetes passieren, sicher. Rommelmann sitzt im leichten Doppelzweier, Follert im Achter. Der Fokus liegt bei ihnen, neben dem täglichen Training, auf dem ersten Weltcup-Rennen, das vom 10. bis 12. April im italienischen Sabaudia ausgetragen wird. Für beide Boote gilt es dann zu zeigen, dass man mit der internationalen Konkurrenz mithalten kann.

Aline Rotter-Focken will
ihre Karriere krönen

Ein Ringkampf kann in Bruchteilen von Sekunden entschieden werden. Aline Rotter-Focken weiß um die Schwierigkeit beim Turnier der Olympischen Spiele, das in diesem Sommer ihr letzter großer Auftritt auf internationaler Bühne sein soll. Eine Medaille ist das Ziel der Hülserin, der einzigen deutschen Weltklasse-Ringerin der vergangenen Jahre. Doch die 28-Jährige hat schon erlebt, wie es ist, wenn man als Favoritin früh scheitert. Bei Olympia 2016 in Rio unterlag sie der Schwedin Jenny Fransson, am Ende stand ein neunter  Platz. Das soll in Tokio anders werden. Doch das Feld der Konkurrentinnen in der Klasse bis 76 Kilogramm ist groß. Weltmeisterin Adeline Gray ist ebenso dabei wie die Türkin Yasemin Adar, die Japanerin Hiroe Minagawa oder die Chinesin Qian Zhou.

Weitere Top-Ringerinnen können sich noch qualifizieren – zum Beispiel die Europameisterin Ekaterina Bukina aus Russland, oder die Kanadierin Erica Wiebe. „Es werden die Top-Sechs sein, die sich um den Titel streiten“, sagt Rotter-Focken, die als Weltranglisten-Dritte zum Favoritenkreis gehört: „Es gibt keine Hoffnung auf einen ersten leichten Kampf. Von den 16 Teilnehmerinnen sind zwölf in der Weltspitze.“

Lehrgang folgt auf Lehrgang
für Niklas Wellen

Voll im Vorbereitungsmodus ist derzeit auch Niklas Wellen. Das Hockey-Aushängeschild des CHTC und Krefelds befindet sich derzeit mit der deutschen Hockey-Nationalmannschaft auf einem Lehrgang in Südafrika und wird in Kürze mit der Mannschaft von Bundestrainer Kais al Saadi in mehreren Ländervergleichen in Barcelona antreten. Wellen ist eigentlich unverzichtbarer Teil der Nationalmannschaft, muss aber wie seine Konkurrenten bis zuletzt zeigen, dass er sich die Teilnahme an den Olympischen Spielen verdient hat. Mit 135 Länderspielen und 39 Toren ist der 25-Jährige Krefelder eine wichtige Größe bei den Hockey-Herren, die zur Weltspitze zählen und vor vier Jahren in Rio de Janeiro die Bronzemedaille gewinnen konnten. Damals bereits mit Wellen im Aufgebot. Im Spiel um Platz drei gab es einen knappen 4:3-Erfolg gegen die Niederlande nach Shoot Out. Bei der WM in Indien (2018) fuhr das Team jedoch ebenso wie bei der EM in Belgien (2019) ohne Medaille nach Hause.

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