Die Lehrstunde mit dem Weltmeister
Die deutschen Wasserballer verlieren 4:13 gegen Kroatien. 500 Zuschauer sehen Länderspiel.
Die Hymnen erklingen. Die Fans der kroatischen Mannschaft rollen ein großes Tuch mit der Fahne ihres Heimatlandes aus. In Fußballtrikots sind sie erschienen, 50 oder mehr. Die Halle ist hell erleuchtet für das Wasserball-Länderspiel Deutschland gegen Kroatien und mit 500 Zuschauern ausverkauft. Es ist ein ungleicher Wettstreit: Weltmeister gegen Außenseiter — 14:3 endet er.
Die Deutschen geraten schnell in Rückstand 0:4. Dieter Hofmann ist Gast, der Vorsitzende des Stadtsportbundes: „Toll, so eine Veranstaltung hier zu haben.“ Doch leider sei kein Vertreter der Stadt gekommen, bedauert der SSB-Chef. Kommen die Deutschen zum Abschluss, so fliegt der Ball doch noch am Tor vorbei. Einmal kracht der Ball gegen den Pfosten der Gäste, im Gegenzug sind die Kroaten weltmeisterlich — 5:0. Anne Poleska ist gekommen, blickt auf ihre alte Wirkungsstätte. Früher, zu ihrer aktiven Zeit als Weltklasse-Schwimmerin und während der Schulzeit, schwamm sie Bahn um Bahn hier, sagt: „Es ist schön, das alte Wohnzimmer neugestaltet mal wieder zu sehen.“ Das erste Viertel endet 0:6.
Viel ausgerechnet hatten sich die Männer von Bundestrainer Hagen Stamm ohnehin nicht. Lange den Gegner ärgern, das war das Motto. Acht Würfe, null Treffer, das war die Bilanz im ersten Viertel, sechs von neun die der Kroaten. Dennis Eidner verpasst nur knapp den ersten Treffer. Das Publikum raunt. Ben Reibels Versuch aus kurzer Distanz bleibt auf der Linie schwimmen. Etwas Pech haben die Deutschen auch. Die Kroaten treffen dagegen weiter — 0:8. Die ersten „Deutschland“-Gesänge schallen durchs Badezentrum. Es hilft nichts — 0:9 zur Halbzeit.