Männerfreundschaft Die Freundschaft der Dauerläufer

Ex-Bayer-Profi Marcel Witeczek und der Personal-Trainer Bernd Meyer starten beim Marathon in Mönchengladbach.

Krefeld. Männerfreundschaften haben ja bekanntlich etwas für sich. Das ist bei Bernd Meyer und Marcel Witeczek nicht anders. Der Kempener Meyer, Triathlon-Weltmeister von 2007, sowie der Ex-Profi des FC Bayer Uerdingen, 1. FC Kaiserslautern, Bayern München und Borussia Mönchengladbach, vertiefen ihre Freundschaft laufend. „Laufend“ heißt in diesem Fall: Der 50-jährige Personal-Trainer Meyer und der heutige AOK-Referent Witeczek starten am Samstag, 4. Juni, in Mönchengladbach beim ersten Santander-Marathon. Ein Zweitakter-BMW, wenn man so will: Bernd Meyer und Witeczek.

„Den letzten Marathon bin ich am 24. April 1988 in Hamburg gelaufen und habe dabei mit 2:32:24 den Kempener Stadtrekord gebrochen“, sagt Bernd Meyer. Als der Kumpel Witeczek vor einigen Wochen fragte „Bernd, ich will in Gladbach starten, betreust du mich?“, hat Meyer keine Sekunde überlegt: „Klar, Witti!“ Seitdem wird so manche gemeinsame Trainingseinheit eingeschoben. „Es geht zunächst darum, die 42,195 Kilometer gut zu schaffen. Wichtig ist darüber hinaus das Teamerlebnis“, sagt Meyer, der sich freut. „Aus familiären Gründen bin ich zurzeit zwar auf Abruf, aber auf jeden Fall beim Santander-Marathon an Marcels Seite — eventuell nur auf dem Mountain-Bike“, so Meyer.

Ex-Fußball-Profi Witeczek (47), der in Krefeld lebt und regelmäßig an Marathonläufen teilnimmt, strahlt: Gladbach und die Borussia besitzen für „Witti“, wie ihn die Fußballfans gerufen haben, eine magische Anziehung. Da steigt der Adrenalinspiegel, wenn am 4. Juni einen Steinwurf vom Borussia-Park der Startschuss fällt.

Dabei hat sich der Modell-Athlet Bernd Meyer die letzten Jahre auf Disziplinen wie Walken, Schwimmen oder Radfahren konzentriert — „mehr in die Breite als in die Spitze“, wie er sagt. Nach etlichen Teilnahmen an Weltmeisterschaften (dazu zählt der Ironman auf Hawaii 1992) und 682 Wettkämpfen hat der Kempener es etwas ruhiger angehen lassen und sein Augenmerk darauf gerichtet, Hobbysportler und Ambitionierte auf ein höheres Level zu bringen. „Doch nach dem Zuruf von Marcel war ich wie elektrisiert. Klar, der Marathon ist die Königsklasse, da geht was ab.“

Meyer und Witeczek peilen am 4. Juni auf Mönchengladbacher Asphalt eine Zeit von drei Stunden und 15 Minuten an. „Wir haben uns vorgenommen, die Kulisse zu genießen und mit einem Lächeln Schulter an Schulter durchs Ziel zu laufen“, sagt Bernd Meyer. Wobei — das gibt er gerne zu — der alte Ehrgeiz in den Waden beginnt zu kribbeln.

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