Der Stadtwald ist der Nabel der Galopp-Welt

Krefeld profitiert von der Absage des Frühjahrs-Meetings in Iffezheim und ist so am Sonntag der Alleinveranstalter.

Krefeld. Nichts im Leben ist bekanntlich zuverlässiger als der Zufall. Von dieser scheinbar simplen These profitierte der Krefelder Rennclub für seine Veranstaltung, deren erstes Rennen am Sonntag um 13.30 Uhr gestartet wird. Im buchstäblich letzten Moment wurde der Hengst Eye of the Tiger aus dem Stall des Spitzentrainers Jens Hirschberger (Bergheim) nachgemeldet.

Reinhard Ording, Renntechnik-Chef in Krefeld: "Der Trainer suchte eine Möglichkeit, dem anderen Spitzenpferd des eigenen Stalles auszuweichen, damit Getaway und Eye of the Tiger nicht wie zuletzt im Gerling-Preis in einem Rennen gegeneinander laufen müssen."

Dieser Renntag ist etwas ganz Besonderes in der wechselvollen Krefelder Turfgeschichte. Normalerweise wäre die Veranstaltung im Stadtwald in der bundesweiten Wahrnehmung dieses Sports nur eine Randerscheinung des Frühjahrs-Meetings in Baden-Baden/Iffezheim gewesen. Doch wegen der 14,6 Millionen Euro Schulden des dortigen Veranstalters wurde das komplette Meeting in Iffezheim abgesagt. Die neue Betreibergesellschaft Baden Racing beginnt ihr Programm erst mit der Großen Rennwoche Ende August.

Und so wurde das besonders populäre, einstige Betty-Barclay-Rennen in den Krefelder Stadtwald evakuiert und wird nun als Europa-Gruppe III-Rennen über die ungewöhnliche Distanz von 3200 Metern als Großer Ehrmann-Steher-Cup um insgesamt 50.000 Euro gelaufen.

Krefeld ist am Sonntag Alleinveranstalter von Galopprennen in Deutschland und damit auch Solist auf den Fernsehschirmen der privaten Nutzer dieses Senders. Aus dem Krefelder Führring kommt live die Moderation mit Wettinfos. Am Pfingstmontag buhlten gleich drei Veranstalter in Köln, Hannover und München um die Wettumsätze aus den Annahmestellen.

"Wir sind stolz, mit diesem Rennen am Wochenende im Mittelpunkt zu stehen. Es soll den Stellenwert Krefelds im deutschen Galopprennsport weiter steigern", sagte der Krefelder Rennclub-Präsident Jan Schreurs. Schreurs hofft bei diesem Renntag auf einen Gesamtumsatz von rund 240.000 Euro. Das wäre für Krefelder Verhältnisse eine große Nummer.

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