Tennis Blau-Weiß rettet sich und feiert

Bockum · Der Tennis-Bundesligist macht den Klassenerhalt beim 3:3 gegen Köln noch vor den Doppeln perfekt

 Bei Blau-Weiß Krefeld war der Jubel über den Klassenerhalt nach dem 3:3 gegen Köln groß.

Bei Blau-Weiß Krefeld war der Jubel über den Klassenerhalt nach dem 3:3 gegen Köln groß.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Die Zuschauer wollten es nun erzwingen. „Krefeld, Krefeld“, schallte es aus den mehreren hundert Kehlen im Stadtwald. Dann kehrte wieder unvermittelt Ruhe ein. Man konnte sie jetzt hören, die Stille vor dem zweiten Matchball. Die Mannschaft von Tennis-Bundesligist Blau-Weiß Krefeld hatte sich zusammengefunden, um ihren Mann im wohl entscheidenden Duell zu unterstützen. Stefano Travaglia schlug auf und feuerte einen Rückhand-Ball longline hinterher, der gerade noch so die Linie touchierte. Kimmer Coppejans lief vergeblich in die Ecke. Ende, aus – Spiel, Satz und Sieg Krefeld. Der Jubel entlud sich sofort. Der verwandelte Matchball war gleichzeitig die Qualifikation für ein weiteres Jahr Bundesliga. So viel war sicher um kurz nach 15 Uhr am Sonntag. Der Klassenerhalt stand nach der 3:1-Führung nach den Einzeln fest. Sie hatte eine hohe Bedeutung, denn beide Doppel sollten später noch verloren gehen. Der Endstand: 3:3. Große Erleichterung nach bisweilen stressigen und Tagen des Bangens. „Dieser eine Punkt zählte“, sagte Teamchef Hajo Ploenes nach dem gewonnenen dritten Matchpunkt durch Travaglia über die Anspannung.

„Zu Saisonbeginn haben wir ein bisschen Pech gehabt. In den letzten Spielen waren wir aber gut. In Rosenheim haben wir den Klassenerhalt auf den Weg gebracht“, führte er weiter aus. Zu einer Alles-oder-nichts-Entscheidung in den Doppeln kam es nicht mehr. „Davor hätte ich Angst gehabt“, sagte Ploenes. Trainer Sascha Klör ergänzte: „Es ist eine Riesenerleichterung. Das haben wir uns verdient. Der Einsatz, der Zusammenhalt im Team, das wurde belohnt. Die Jungs haben immer alles gegeben.“

Auch am Sonntag stand die Krefelder Mannschaft aus Italie-
nern geschlossen da. Federico Gaio coachte seinen Landsmann Travaglia im entscheidenden Match. Paolo Lorenzi durfte sogar die abschließenden Doppel noch spielen, in denen es aber für Krefeld um nichts mehr ging, außer darum, mit einem Heimsieg die Saison zu beenden. Auch der Club-Vorsitzende Olaf Stiller war die Freude über den Klassenerhalt anzusehen: „Es war ein echtes Nervending“, sagte er über das Doppel-Wochenende, angefangen mit dem 5:1-Sieg in Rosenheim am Freitag. „Es waren tolle Leistungen unserer Spieler. Ich freue mich auch für Hajo. Er hat die Aufgabe ja von Olaf Merkel übernommen. Da gehört Mut zu.“

Die Saison sei schwierig gewesen – man denke nur an den Aufstellungs-Fauxpas gegen Neuss, der alle Punkte kostete. „Unser Team passt super zusammen“, sagte Stiller: „Man merkt richtig. Die sind untereinander wie eine Familie.“ Der Abend klang im Clubhaus wie üblich nach einem Erfolg mit einem gemütlichen Zusammensein und Gesängen aus. anle

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