Sportlerwahl 2015 Alexander Lipinski: Von der Musik zum Fußball

Alexander Lipinski spielte einst Trompete und Keyboard. Jetzt haben ihn die WZ-Leser auf den zweiten Platz bei der Sportlerwahl 2015 gewählt.

Alexander Lipinski beim Training in Fischeln.

Alexander Lipinski beim Training in Fischeln.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Krefeld. Vielleicht wäre Alexander Lipinski auch ein guter Musiker geworden. Immerhin brachte ihm sein Großvater in Kindesjahren das Trompete- und Keyboard-Spielen bei. Einige Jahre blieb der Fischelner der musischen Kunst treu, dann wuchs seine Leidenschaft für den Fußball. Mittlerweile ist der 20-Jährige ein guter Oberliga-Kicker, dessen Entwicklung nicht abgeschlossen ist. Er sagt über sein vergangenes Jahr: „Niemand hat erwartet, dass es so gut laufen würde.“

Der frühere Kapitän der A-Jugend des VfR Fischeln begann nach seinem Abitur eine Ausbildung zum Speditionskaufmann in der Firma von Cheftrainer Josef Cherfi. Noch eineinhalb Jahre, dann ist er damit fertig. Womöglich wird er dann weiterziehen, eine neue sportliche Herausforderung suchen.

Das Potenzial, in einer höheren Liga zu spielen, attestiert ihm Cherfi. Das ist aber für Lipinski Zukunftsmusik: „Das ist ein weiter Weg, diesen Schritt zu schaffen. Ich lasse mir die Entscheidung offen, bis die Zeit gekommen ist.“ Reizvoll ist der Gedanke schon: „Ich will mir später nicht sagen müssen, ich habe es nicht versucht.“ Erst einmal möchte Lipinski auf dem Platz abgeklärter werden. Die Zeit drängt nicht.

Sein Fußball-Herz schlägt für Borussia Dortmund. Dass er damit in einem gewissen Gegensatz zu seinem Trainer Josef Cherfi steht, der zu Schalke hält, nimmt er mit einem Augenzwinkern. Ein Idol hat er nicht: „Es gibt viele Spieler auf Weltklasseniveau, die man sich anguckt. Da ist kein Bestimmter dabei.“ Neben Messi und Ronaldo nennt er Jungnationalspieler Leroy Sané, der wie er im offensiven Mittelfeld spielt und ebenfalls 20 Jahre alt ist.

Der technisch versierte Dribbler Lipinski wurde in Duisburg geboren und hat noch eine ältere Schwester. Sein Vater stammt aus der Nachbarstadt auf der anderen Rheinseite. Im Alter von einem Jahr ging es nach Fischeln. Im Westen des Stadtteils an der Grenze zu Fichtenhain lebt Lipinski heute noch. Seine fußballerischen Abstecher nach Uerdingen oder Mönchengladbach blieben von kurzer Dauer.

Seine Bindung an den VfR ist eng. Er schätzt die Ruhe und das familiäre Klima im Verein. Lipinski ist ein Eigengewächs des Klubs, besitzt eine hohe fußballerische Begabung, was die Vereinsoberen mit Stolz erfüllt. Auch Vereine wie Fortuna Düsseldorf haben schon ein Auge auf ihn geworfen. Eines ist sicher: Den Fußball wird Lipinski nicht aufgeben wie einst die Musik. anle

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