Aegir: Astrid Witthaus will für frischen Wind sorgen

Frauenpower am Waldsee: Die neue Vorsitzende entwickelt einen Fünf-Jahres-Plan.

Uerdingen. Mit einem Hauch von Dramatik haben die SSF Aegir Uerdingen eine neue erste Vorsitzende gefunden. Nach wochenlangem Hin und Her sah es auch am Mittwochabend im Klubhaus am Waldsee nicht danach aus, dass sich jemand für die Führungsposition finden würde.

Nachdem der Ehrenvorsitzende Rolf Bühner und der scheidende Vorstand um Georg Metten ohne Ergebnis an die außerordentliche Mitgliederversammlung appelliert hatten, einen neuen Vorstand zu finden und die Versammlung schon schließen wollten, trat Astrid Witthaus mit den Worten "Ich lasse den Verein nicht im Stich" auf die Bühne. Sie ließ sich schließlich vom Versammlungsleiter zur Wahl stellen. Die 52-jährige Inhaberin des in Krefeld ansässigen ABC-Tauchparadieses wurde von den mehr als 100 Mitgliedern mit fünf Enthaltungen und keiner Gegenstimme gewählt. Jedoch knüpfte sie ihr Engagement an Bedingungen: "Ich möchte einen Einblick in die Geschäftsbücher haben, denn die Katze im Sack kaufe ich nicht. Dafür steht zu viel auf dem Spiel, auch persönlich." Witthaus will einen Fünf-Jahres-Plan entwickeln und bereits zum Wochenanfang ihre neuen Vorstandskollegen vorstellen.

Bei ihrem Antritt am Waldsee nahm Astrid Witthaus auch jedes der knapp 1300 Mitglieder in die Pflicht: "Wir müssen als Gemeinschaft auftreten, um neue Mitglieder zu gewinnen. Dabei brauchen wir die Unterstützung von jedem, und ich akzeptiere kein Nein." Damit wussten die Mitglieder, was in der Zukunft auf sie zukommt. "Sie haben eine temperamentvolle erste Vorsitzende, vielleicht ist es genau das, was wir brauchen", stellte Rolf Bühner fest.

Ein kleiner Wermutstropfen war aber, dass sich am Mittwoch noch keine weiteren Kandidaten für die Vorstandspositionen fanden. Aus diesem Grund soll Anfang bis Mitte April eine weitere Mitgliederversammlung stattfinden, auf der dann über den neuen Vorstand und das neue Konzept abgestimmt werden soll. Falls sich die Mitglieder nicht mobilisieren lassen, will Witthaus die Positionen mit Leuten aus ihren eigenen Reihen besetzen "Doch das kann nicht der Weg sein", so die neue erste Vorsitzende. Nichtsdestotrotz ist "die Beerdigung des Vereins", wie Dirk Boll es ausdrückte, vorerst abgewendet, und der Gang zum Amtsgericht bleibt den Verantwortlichen erspart.

"Die Geier, die Aegir übernehmen wollen, warten schon draußen. Denen wollen wir keine Chance geben", so Witthaus. Das und die Erfahrungen aus der Insolvenz haben Witthaus zu dem Schritt bewogen, die Verantwortung zu übernehmen: "Wir hauchen dem Aegir neues Leben ein. Das verspreche ich."

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