SV Bayer 08 SV Bayer 08: Kapitän Gerrit Pape geht von Bord

Krefeld · Nach zwölf Jahren beim SV Bayer 08 macht der 26-jährige Wasserballer Schluss mit dem Leistungssport.

 Gerrit Pape — der Kapitän hängt seine Wasserball-Kappe mit der Nummer 12 an den Nagel.

Gerrit Pape — der Kapitän hängt seine Wasserball-Kappe mit der Nummer 12 an den Nagel.

Foto: ja/Bayer Uerdingen

Besser hätte sich Gerrit Pape seinen Abschied nicht ausmalen können. Ein Sieg zum Abschluss, drei Treffer und das gegen den Heimatverein Duisburger SV. Für den 26-Jährigen schloss sich ein Kreis, zwölf Jahre Wasserball beim SV Bayer Uerdingen 08 sind genug. Der Kapitän hängt seine Wasserball-Kappe mit der Nummer 12 an den Nagel. „Es war perfekt“, sagt Pape, der seine Karriere damals in Duisburg, zunächst beim ASC und dann beim DSV begann. Das Schwimm-Gen lag dem gebürtigen Duisburger schon damals im Blut. Der Vater war Schwimmer, der Opa arbeitete im Vorstand.

Teilnahme an Europameisterschaften

Doch Pape junior war das ein wenig zu langweilig, auch wenn es dafür zunächst ein wenig Überredungskunst benötigte: „Meine Mutter musste mich zum Wasserball überreden. Ich habe dann aber schnell gemerkt, dass es mir mehr Spaß macht, und danach wollte ich gar nicht mehr aus dem Wasser raus“, erzählt Pape. Mit 14 dann der Wechsel zum SV Bayer, es folgten Meisterschaften in der Jugend sowie Teilnahmen an Europameisterschaften und Europapokalen. Pape: „Das waren unglaubliche Jahre. Obwohl der Verein so viele Mitglieder hat, ist das Umfeld unglaublich familiär, und es haben sich enge Freundschaften entwickelt.“

Die größte entstand schon vor zehn Jahren, als er die damalige Bayer-Torfrau Bianca Ahrens kennengelernt hat. Schon lange sind beide ein Paar, nach Ahrens hört nun auch Pape auf, die Prioritäten haben sich verschoben. „Man möchte natürlich in der Karriereleiter hochgehen und dann auch eine eigene Familie gründen“, sagt Pape, der beruflich als technischer Berater in einem Krefelder Unternehmen für den Vertrieb von Druckluft-Pumpen tätig ist. Dem Leistungssport in der Bundesliga hat er deshalb Adieu gesagt, meint: „Wenn man zwölf Jahre ungefähr fünfmal die Woche in der Halle ist, dann reicht es auch irgendwann einmal.“

Ein Engagement als Trainer schließt er nicht aus

Das Trainingspensum wird daher zurückgefahren, dem Wasserball bleibt er aber in Uerdingens zweiter Mannschaft treu. Zusammen mit weiteren Urgesteinen wie Bartek Luczak und Robert Glüder führt er in der „Zweiten“ junge Spieler an den Profisport heran. Und auch ein Engagement als Trainer am Beckenrand will Pape nicht ausschließen, sagt: „Das kann ich mir schon vorstellen. Ich habe viel Spaß daran, junge Spieler zu entwickeln. Wir werden sehen, was passiert.“ Doch nun ist erst einmal Ruhe angesagt. Die Saison war lang und Kräfte zehrend, die Freude über die Sommerpause überwiegt. „Erst wenn die erste Mannschaft wieder mit dem Training startet, fange ich an, drüber nachzudenken und es zu realisieren“, sagt Pape, der dann nicht mehr ins Wasser steigen wird.

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