Einsparmaßnahmen Krefeld spart am Kirmes-Feuerwerk

Krefeld · Im Jahr 2018 konnte die Stadt das Haushaltsergebnis um 30,7 Millionen Euro verbessern.

 Die Stadt zahlt nur noch für ein einziges Feuerwerk während der Kirmes, das andere übernehmen die Schausteller.

Die Stadt zahlt nur noch für ein einziges Feuerwerk während der Kirmes, das andere übernehmen die Schausteller.

Foto: dpa/Carmen Jaspersen

Noch immer heißt es für die Stadt Krefeld: sparen. Dass sie zum zweiten Mal in Folge ein positives Jahresergebnis für 2018 vorlegen wird, liegt auch an den Sparmaßnahmen, die sie im Rahmen des Haushaltssicherungskonzeptes 2015 bis 2020 allein im vergangenen Jahr umgesetzt hat. „Wir hätten nur das große Rad drehen können und ausschließlich große Summe im Haushalt streichen können, aber Kleinvieh macht auch Mist“, sagt Stadtkämmerer Ulrich Cyprian. Zum Beispiel weniger Fachliteratur einzukaufen. 4200 Euro hat die Stadt allein dadurch eingespart. Summa summarum sind es 30,7 Millionen Euro im Jahr 2018, die den Haushalt entlasten. „Dennoch haben wir um 4,1 Millionen Euro weniger unser angestrebtes Ziel von 34,8 Millionen verpasst.“ Im Finanzausschuss am Donnerstagabend legte er die Zahlen und dazugehörigen Maßnahmen offen.

Die Streichliste ist dem Nothaushalt geschuldet

Durch die Einsparung von Sitzungsgeldern durch die verringerte Anzahl der Ausschüsse spart die Stadt im Jahr 68 000 Euro. Nach der Kommunalwahl 2014 hatte der neue Rat sechs Ausschüsse weniger als bis dahin beschlossen und die Anzahl der Mitglieder von früher maximal 21 auf nun höchstens 18 gesenkt. Auch der weitere Verzicht auf die Austragung der „Fashion World“ (vormals: Straßenmodenschau) entlastet den Haushalt 2018 um 250 000 Euro.

Durch der Verzicht auf den ambulanten Toilettendienst auf dem Westwall-Wochenmarkt im vergangenen Jahr spart die Stadt 14 400 Euro, durch die Schließung der öffentlichen Toilette auf dem Südwall zusätzlich noch einmal 40 000 Euro.

„Diese Maßnahme haben wir 2015 schon sehr früh in das Haushaltskonzept aufgenommen. Durch den Nothaushalt ab 2013 standen wir sehr unter Druck, um eine schwarze Null in den folgenden Jahren wieder darzustellen“, erklärt Cyprian. Auf der Suche nach Einsparmöglichkeiten kam dieser Vorschlag vom Fachbereich Tiefbau damals, da die Toiletten auf dem Südwall in einem sehr schlechten baulichen Zustand waren. Laut Cyprian hätte die Stadt viel Geld für die Sanierung in die Hand nehmen müssen, das nicht vorhanden war. Durch die Schließung spart die Stadt nun im Jahr immerhin 40 000 Euro ein.

Von der finanziellen Einschränkung der Kirmesfeuerwerke sieht der Bürger nichts. Der Vorschlag, auf eines der beiden Feuerwerke im Rahmen einer Kirmes zu verichten, ist laut Cyprian nie umgesetzt worden. Die Stadt stellt zwar die Summe von 7500 Euro dafür nicht mehr zur Verfügung, das haben inzwischen aber die Schausteller und Spender übernommen. Doch nicht immer werden die Ziele auch erreicht: Die Diskussion in der Politik über ein neues Mobilitätskonzept hat die Stadt im vergangenen Jahr letztendlich 600 000 ‚Euro „gekostet“. Die neuen Einnahmen aus dem zugrunde liegenden Parkraumkonzept sind nicht erwirtschaftet worden, weil zuvor ein umfassendes Mobilitätskonzept erarbeitet werden soll. Doch Cyprian ist zuversichtlich: „Von einer Umsetzung ist 2019 auszugehen.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort