Das Verhältnis von Lieferando und Gastronomen Letzter Strohhalm

Krefeld · Wer als Kunde ein Krefelder Restaurant unterstützen möchte, ist auf jeden Fall besser beraten, dort direkt zu bestellen und sich das Essen vom Lokal auch bringen zu lassen.

Lieferando ist für viele Krefelder Gastronomen der letzte Strohhalm
Foto: dpa/Jan Woitas

Retter oder Ausbeuter? Die Urteile über den Lieferdienst „Lieferando“, der jüngst erst wegen umstrittener Praktiken bei der Kundengewinnung in die negativen Schlagzeilen geraten war, gehen auch in Krefeld weit auseinander. Der orangene Platzhirsch unter den Auslieferern in Deutschland präsentierte sich schon im Vorjahr als letzte Hoffnung einer ganzen Branche im Pandemie-Lockdown. Doch wer mit den Wirten redet, der bekommt ein anderes Bild. Klar, diese sind in der Pandemie darauf angewiesen, diese besondere Form von „Essen auf Rädern“ anbieten zu können. Doch Lieferando liefern sie sich dabei oft nur zähneknirschend aus.

Vor allem an den hohen Provisionen gibt es Kritik: 30 Prozent vom Umsatz bei Nutzung des Lieferdienstes sind eine ganze Menge. Das rechnet sich für viele nicht. Weshalb der Krefelder Wirte-Chef den Branchenriesen auch ausdrücklich nicht empfehlen möchte. Selbst für eine Bestellung, die nur über die Lieferando-Seite im Internet läuft, das Lokal aber selbst ausliefert, sind noch rund 13 Prozent fällig. Dabei tritt Lieferando hier nur als Vermittler auf.

Die derzeit oft verzweifelten Wirte greifen mit Lieferando nach dem letzten Strohhalm, um ihr Lokal zu retten. Sie müssen selbst entscheiden, ob es sich für sie lohnt, den umstrittenen Dienstleister auf Dauer an die Seite zu holen. Wer als Kunde ein Krefelder Restaurant unterstützen möchte, ist auf jeden Fall besser beraten, dort direkt zu bestellen und sich das Essen vom Lokal auch bringen zu lassen. Seite 21

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