Lernen Lehrerin lädt zu kreativem Zeitvertreib

Krefeld · In ihrer „Kreativbox“ stellt Nadine Dorsemagen jede Woche neue Aufgaben für Kinder aus der Nachbarschaft vor.

 Lehrerin Nadine Dorsemagen zeigt ihre Kreativbox am Gartenzaun.

Lehrerin Nadine Dorsemagen zeigt ihre Kreativbox am Gartenzaun.

Foto: Andreas Bischof

Mit dem Schulunterricht hat Nadine Dorsemagen im Augenblick nichts zu tun. Die Corona-Pandemie ist ausnahmsweise einmal nicht Schuld an diesem Zustand. Die 32-jährige Mutter befindet sich in Elternzeit. Das brachte die Lehrerin für Spanisch, Geschichte und Kunst neulich auf eine besondere Idee. Sie bastelte aus alten Materialien eine „Kreativbox“, hing diese Holzkiste an den Gartenzaun. Das Ziel: Die Kinder aus der Nachbarschaft sollten in ihrer Zeit zu Hause etwas Ablenkung erfahren, etwas Schöpferisches unternehmen können. Neben einer Mini-Staffelei mit einem vorgemalten Hasen gab sie auch Hinweise, wie der Hase auszumalen sei und wie man am besten vorgeht. Nun geht Nadine Dorsemagen noch weiter: Sie will die kleinen Kunstwerke sammeln und auch im Internet ausstellen in einer Art digitalen Galerie. Die ersten Exemplare sind schon zu sehen.

„Every child is an artist“ (Übersetzung: Jedes Kind ist ein Künstler). Mit diesem Zitat Pablo Picassos schmückt die Krefelderin ihre Homepage, auf der sie Kinder und deren Eltern zu einem kleinen kreativen Zeitvertreib ermuntert. Zu Hause erstellen, im Internet ausstellen. Das ist die Idee. Jede Woche will die 32-Jährige neue Projekte vorstellen. Dieser Ansatz stammt aus ihrem eigenen Repertoire, das sie schon ihren Schülern im Kunst-Unterricht näher gebracht hat. Herunter gebrochen hat es sie es nun für die jüngeren Altersklassen. „Ich will damit so lange weitermachen, bis die Schule für die Schüler wieder weitergeht.“ In den vergangenen Tagen hieß das Thema „Osterhase auf Struktursuche“. Das Tier kann mit verschiedenen Strukturen ausgemalt  werden. Diese können vorher selbst eingetragen werden. Auch eine bunte Brille kann dem Hasen am Ende aufgezeichnet werden, „damit er besser sieht“. Je nach Altersgruppe könne die Aufgabe anspruchsvoller ausfallen. „Die Kleineren malen den Hasen einfach nur aus. Die Älteren interessieren sich für die Struktur“, sagt die Kunst-Pädagogin, die in Kliedbruch in der Nähe der Montessori-Schule mit ihrem Mann und ihrem Sohn lebt, an der Käthe-Kollwitz-Gesamtschule in Grevenbroich unterrichtet.

Die Resonanz? „Auf meiner Homepage sehen wir viele Klicks. Einsendungen aber gab es noch nicht so viele. Mir haben aber auch schon einige Leute gesagt: ‚Das ist eine schöne Idee’“, sagt Dorsemagen. Sie bringt es sprachlich passend auf den Punkt: „Nach und nach hoppeln jetzt die Hasenbilder ein.“ Ab Donnerstag, 9. April, legt die Lehrerin ein neues Projekt auf. Thema: „Vorfreude ist die schönste Freude“. Der Urlaub ist gemeint. Auf den Bildern sollen diesmal Busse im Vordergrund stehen und ausgemalt werden, ganz individuell, wie es die Kinder schon mit dem Hasen gemacht haben. Wieder wird Dorsemagen eine PDF-Datei auf ihre Homepage als Vorlage laden.

Eines ist der Krefelderin bei aller Vorgabe wichtig: „Die Kinder sollen es interpretieren. Jeder kann und soll das malen, was er will. Sie sollen einfach drauflos legen.“ Der Donnerstag dient ihr jede Woche nun dazu, die jeweils neuen Projekte auf ihrer Homepage darzustellen, immer wenige Tage vor dem Wochenende. „Es ist gut für die Zeit, wenn man mal ein bisschen Abwechslung braucht“, sagt Nadine Dorsemagen.

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