GSAK Leise Bläser laufen auf Strom

Die GSAK rüsten ihre Arbeitsgeräte um und bauen mit Elektrogeräten eine saubere Flotte auf.

Krefeld. Zwei Waver sind der neuste Zugang in der wachsenden Elektroflotte der Gesellschaft für Stadtreinigung und Abfallwirtschaft (GSAK). Es sind kleine Gefährte, die auf ihrer Ladefläche Heizung und Wassertank transportieren. Pures Wasser, auf 98 Grad erhitzt, wird an die Wurzeln der Wildkräuter geschüttet. Die verlieren innerhalb kurzer Zeit Farbe und Leben, die Reste räumt die Kehrmaschine ab. Gift ist tabu. Die GSAK arbeiten intensiv an dem Aufbau einer „sauberen Flotte“. Und leiser sollen die Geräte werden.

Eineinhalb Jahre lang hat die GSAK das Verfahren geprüft, bevor sie die Wagen anschaffte. Die Modelle passen auf jeden Bürgersteig und damit genau dorthin, wo sie gebraucht werden. Die 500-Liter-Tankfüllung reicht für eineinhalb Stunden im Dauerbetrieb, nachtanken kann die Besatzung an jedem Hydranten. Rinnen und Bürgersteige sind die üblichen Einsatzstellen, aufgetragen wird das Wasser mit einer kleinen Düse, „wie bei einem Staubsauger“, sagt Wilfried Gossen, Geschäftsführer der GSAK. Drei bis vier Durchgänge brauche man in der Saison, um mit dem heißen Wasser einen nachhaltigen Effekt zu erzielen.

Freischneider werden deshalb nicht überflüssig. Seit drei Wochen ist auch in diesem Bereich die elektrische Variante im Probebetrieb. 3500 Euro kostet ein Exemplar, 1800 Euro allein die Batterie. Ein Trost: Die passt auch zu den Laubbläsern, die bereits 2011 angeschafft wurden. „Die Geräte sind teuer, aber sie machen sich bezahlt“, kommentiert Wilfried Gossen die sukzessive Umrüstung der Arbeitsgeräte auf Elektroantrieb. „Mit den schweren Benzingeräten waren die Mitarbeiter nach zwei Stunden erledigt.“ Jetzt tragen sie wie Tahsin Aktas die Batterie wie einen Rucksack auf dem Rücken und halten nur noch das leichte Rohr in der Hand.

Weil die Elektrogeräte relativ leise und handlich sind, werden sie zurzeit nicht ausschließlich, aber schwerpunktmäßig in der Innenstadt eingesetzt. Was die Sauger teuer macht: Im Auffangtank ist eine CO2-Anlage, die aufgesaugte, aber noch glimmende Kippen löscht: Kein Brand in der Tonne, in die Laub und Abfall gepustet werden. Ein weiterer Effekt: „Sie arbeiten deutlich effektiver als die Mitarbeiter“, sagt Gossen, und übt damit keinerlei Kritik an den Kollegen. „Mit Schaufel und Besen kann man einfach nicht alles erfassen.“

Im Herbst werde das raschelnde Laub das Geräusch der elektrischen Laubbläser übertönen, formulieren die GSAK etwas zugespitzt, was ihr Konzept will: Eine „saubere Flotte“ und Lärm vermeiden — „da geht die Reise hin“, sagt Wilfried Gossen.

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