Leben im Denkmal: Geheimnis hinter Backsteinen
Heinz Bienefeld entwarf ein ganz besonderes Haus – und versteckte es hinter einer eher schnöden Fassade.
Krefeld. Wer Krefelds jüngstes Denkmal entdecken will, muss auf Schatzsuche gehen. Dass sich an der Anrather Straße hinter einer eher schmucklosen Backstein-Fassade ein echtes Kleinod verbirgt, ist Fischelns Geheimnis. "Manche Besucher drehen erst ein paar Runden vor dem Gebäude, weil sie denken, sie haben die falsche Hausnummer", erzählt Helene Faber. Ihr Bruder, der preisgekrönte Architekt Heinz Bienefeld, entwarf die etwas andere Villa Anfang der 1970er Jahre. "Und er wollte ja nicht, dass alle etwas von dem Haus haben - das war doch für mich."
Vorne pfui und hinten hui? So schlimm ist es dann doch nicht. Aber wer in der kleinen Diele steht und den ersten Schritt durch eine zweite kleine Tür geht, kommt aus dem Staunen nicht heraus. Ein großer, lichtdurchfluteter Wohnraum öffnet sich, mit einem Mosaikfußboden und einer fünf Meter hohen Glasfront zum Garten hin. Die Sofaecke lädt zum Hinsetzen und Genießen ein. An den Seiten führen Treppen in die Galerie in der ersten Etage.
Dass der Raum an ein Atrium erinnert, kommt nicht von ungefähr - Bienefeld beschäftigte sich intensiv mit den Bauten der Römer. "Kein Haus, das mein Bruder gebaut hat, war wie das andere", sagt Helene Faber.