Lanxess erweitert Produktion in Uerdingen

Im Zinkoxid-Betrieb des Chemiekonzerns wird außer einer weiteren Produktionsstraße auch ein neuer Verwaltungstrakt gebaut.

Lanxess erweitert Produktion in Uerdingen
Foto: Andreas Bischof

Im Frühjahr hatte Lanxess Investitionen in Höhe von 100 Millionen Euro bis 2020 an seinen deutschen Standorten angekündigt. In der kommenden Woche werden am zweitgrößten Produktionsstandort des Spezialchemiekonzerns in Uerdingen die Schaufeln geputzt: Am Donnerstag, 16. November, steht morgens ein Spatenstich im Zinkoxid-Betrieb des Unternehmens an. Dort werden eine weitere Produktionsstraße und einer neuer Verwaltungstrakt gebaut.

Zinkoxid ist ein Zuschlagstoff, der für die Herstellung vieler Produkte des täglichen Lebens, beispielsweise für Gummierzeugnisse, genutzt wird. Seit 86 Jahren existiert der Betrieb, der die Kristalle herstellt, in Uerdingen. Zu Beginn war Zinkoxid tatsächlich nur ein wichtiges Hilfsmittel für die Kautschukproduktion. Inzwischen ist es zu einer gefragten Spezialchemikalie mit breitem Einsatzspektrum geworden. Mittlerweile wird es für Keramiken, in der Elektronikbranche, der Pharmaindustrie oder von UV-Schutz-Spezialisten genutzt.

Dass Zinkoxid abseits der Kautschukbranche die Märkte erobert, sei eine Entwicklung der jüngeren Vergangenheit, heißt es aus dem Unternehmen. Bemerkenswert ist das auch deshalb, weil sich an der Herstellungs-Methode im Wesentlichen seit dem Beginn im Jahr 1931 wenig geändert hat.

Über die Höhe der Kosten für das aktuelle Projekt spricht das Unternehmen vor dem Spatenstich nicht. Rund 40 der 100 Millionen Euro sollen im Rahmen des Gesamtinvestitionsprogramms in neue Anlagen in Uerdingen fließen.

Im Chemiepark plant der Konzern wegen der wachsenden Nachfrage auf den Weltmärkten in Zukunft auch den Ausbau der Produktionen von Trimethylolpropan, Hexandiol und Mentholen. Trimethylolpropan und Hexandiol sind wichtig für Produkte in der Auto-, Möbel- und Bauindustrie. Synthetisches Menthol wird in Aromen und der Pharmazie verwendet.

Nach einem starken ersten Quartal 2017 und der abgeschlossenen Akquisition der US-Firma Chemtura geht Lanxess für das Gesamtjahr vom besten Ergebnis seiner Geschichte aus. Mit den Chemtura-Beiträgen soll der Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen (Ebitda) zwischen 1,2 und 1,3 Milliarden Euro betragen. Das bislang höchste operative Ergebnis hatte man 2012 mit 1,2 Milliarden Euro.

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