Straßen in der Stadt Lange Straße: Die Buckelpiste ist passé

Krefeld-Uerdingen. · Verbindungsstück zwischen Berliner und Alte Krefelder Straße wurde für etwa 125 000 Euro saniert.

 Die Lange Straße in Uerdingen wurde saniert. Die frisch angefertigte Fahrbahn soll langlebig sein.

Die Lange Straße in Uerdingen wurde saniert. Die frisch angefertigte Fahrbahn soll langlebig sein.

Foto: Andreas Bischof

Ruhig, fast schon leise, rollen die Reifen des Autos die Lange Straße in Uerdingen entlang. Die neue, glatte Fahrbahn, die am Berufskolleg vorbeiführt, sticht hervor unter den vielen in die Jahre gekommenen Krefelder Asphaltstrecken. Sie ist gerade einmal zwei Wochen alt. Keine Schlaglöcher findet man mehr, keine Wölbungen. Aus einer ausgemergelten Straße ist wieder eine gut nutzbare Fahrbahn geworden. Elf Tage hat der Kommunalbetrieb Krefeld (KBK) dafür gebraucht, vor einigen Tagen war das Werk vollbracht. Für diese Zeit war die Lange Straße im Bereich zwischen Berliner Straße und Alte Krefelder Straße gesperrt gewesen.

Die Verschleißschicht der Straße wurde komplett erneuert

Damit hat nun eine der von manchem Krefelder als „Buckelpisten“ bezeichnete Strecke ein neues Gesicht erhalten. Die Lange Straße in diesem Abschnitt gehörte im Winter auch zu denen Wegen, die von Lesern der WZ über Facebook als „Pisten zum Testen des Fahrwerks“ genannt wurden. Den Humor hatten einige noch nicht verloren. Vor allem an der Einfahrt zum Parkplatz am Berufskolleg Uerdingen waren die Straßenschäden enorm. Laut Kommunalbetrieb wurden auch an dieser Stelle Mängel vorgefunden, „die eine reine Deckenerneuerung nicht zuließen.“ Die Verschleißschicht wurde komplett erneuert. 124 770 Euro wurden dafür in die Sanierung investiert, so eine Sprecherin des KBK. Der Zeitplan wurde laut der städtischen Anstalt eingehalten.

Die Lange Straße war im Zuge des Heißdeckenprogramms ausgeschrieben worden, teilte der Kommunalbetrieb mit. Die Asphaltdeckschicht wurde in der Folge abgefräst, in Teilen auch die Binderschicht aufgenommen. Mit der neuen Verschleißschicht soll die Fahrbahn auch „neue Griffigkeit und Haltbarkeit“ bekommen, sagte der zuständige KBK. Insgesamt sei auf einer Fläche von 6664 Quadratmetern sogenannter Splittmastixasphalt in einer Dicke von vier Zentimetern aufgetragen worden. Dieser soll besonders durch den hohen Anteil an Mörtel, Splitt und Bindemittel eine überaus hohe Standfestigkeit und Nutzungsdauer aufweisen, wie der Deutsche Asphaltverband in seinem Leitfaden vor 20 Jahren schrieb. Damals blickte man auf eine 30-jährige Erfahrung mit der Technologie zurück. Er wird seit den 1960er Jahren auf hochfrequentierten Straßen wie Autobahnen oder Bundesstraßen verwendet. Durch seine grobkörnige Oberfläche soll er zudem leicht geräuschmindernd wirken. Im Bereich der Einfahrt zum Parkplatz an der Verkehrsinsel wurde die Binderschicht zudem mit einer Dicke von fünf Zentimetern erneuert. Die Lange Straße verbindet die Bundesstraße 288 und die Autobahn 57 mit dem Uerdinger Zentrum. Sie wies daher hohe Verschleißerscheinungen auf.

Was die Arbeiten mit einhergehender Verkehrsbehinderung an kaputten Fahrbahnen im Stadtgebiet angeht, war die Sanierung der Lange Straße derzeit die einzige Baumaßnahme. Andere große Reparaturen dieses Ausmaßes sind aktuell nicht in der Umsetzung begriffen. Der Wirtschaftsplan des Kommunalbetriebs sah für dieses Jahr Ausgaben für Straßen und Wege in Höhe von 4,2 Millionen Euro vor. Etwa 200 von insgesamt 800 Kilometern Fahrbahn in Krefeld gelten laut einer Statistik des KBK als schlecht und beschädigt. 4812 Anliegen aus der Bevölkerung waren der Anstalt in ihrem Mängel-Melder „Maak-et“ am Mittwochabend allein in der Kategorie Straße gelistet. Die Aufgaben werden nicht weniger.

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