Lange Nacht der Industrie mit Klebstoff und Verpackungen

Bei der siebten Langen Nacht der Industrie haben Firmen den Besuchern interessante Einblicke in ihre heiligen Räume geboten.

Lange Nacht der Industrie mit Klebstoff und Verpackungen
Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Donnerstagabend, kurz vor Einbruch der Dunkelheit: 500 Menschen steigen in Krefeld verteilt in Busse, die sie zu einem Industriestandort ihrer Wahl bringen. Insgesamt sind es 1600 Besucher, die sich am Mittleren Niederrhein für eine der angebotenen Touren der 7. Langen Nacht der Industrie interessieren. 87 Firmen aus der Region haben bei dieser Veranstaltung mitgemacht — darunter auch mehrere Firmen aus Krefeld. Das Konzept erinnert an die „Sendung mit der Maus“, nur eben viel greifbarer, weil die Menschen tatsächlich vor Ort sind.

Die WZ hat sich die Tour 28 ausgesucht, die zu den Firmen Baumer hhs und Derda führte. Auf dem Parkplatz am Grotenburg-Stadion, wo zwölf Busse bereitstanden, bestieg eine bunt gemischte Gruppe von 45 Personen den reservierten Bus. Bei einem leichten Männerüberschuss war jede Altersgruppe vertreten. Um 17.30 Uhr begrüßte Bianca Schlünkes von der Industrie- und Handelskammer Mittlerer Niederrhein die Teilnehmer, die sich schon anhand informativer Broschüren ein wenig vorbereitet hatten.

Erstes Ziel im Gewerbepark Uerdingen, den man höchstens einmal von der Parkstraße aus in der Ferne sieht, war die Firma Baumer.

In der Branche Maschinen- und Anlagenbau ist sie ein führender, international agierender Hersteller industrieller Klebstoffauftragssysteme. Im Jahre 2014 hat sie die riesigen Hallen bezogen. Aufgeschlossene Mitarbeiter, weltweit sind es 270, demonstrierten an ihren Arbeitsplätzen die Vielseitigkeit von Klebemöglichkeiten.

Erstaunt waren alle über die fast unbegrenzten Einsatzgebiete. Das ging von der Klebung einer einfachen Medikamentenschachtel über die Verleimung einer Wellpappenverpackung bis zur Mehrfach-Verklebung eines Sixpacks. Man verwendet Kalt- und Heißklebetechniken und hat dafür die speziellen Maschinen entworfen. Fast alle Arbeitsplätze und Maschinen stehen auf Rollen und sind somit sehr flexibel einsetzbar.

Nach zwei interessanten Stunden bestieg man wieder den Bus, der die Wissbegierigen zum Krefelder Hafen brachte. Dort warteten ebenso aufgeschlossene Mitarbeiter der Firma Derda mit ihrem Chef auf die Gäste. Die Firma an der Dakerstraße hat auch mit Verpackungen zu tun. Aber es sind spezielle Industrieverpackungen aus Holz.

Von montags bis samstags arbeitet man in jeweils drei Schichten, um die verschiedensten Wünsche der Auftraggeber zu erfüllen. Hergestellt werden Kisten und Container jeden Ausmaßes, und das riesige Holzlager lässt erahnen, welche Massen hier verarbeitet werden. Täglich kommen fünf bis sechs Lkw und bringen Nachschub.

Als kleine Demonstration hatte man die Palettenherstellung gewählt. Einige Teilnehmer leisteten sich ein paar Ohrstöpsel und nahmen vorsichtig das elektrische Nagelgerät in die Hand. Nicht nur die Verarbeitung ist der Firma Derda wichtig, sie ist auch darauf spezialisiert, die für den Land-, Luft- und See-Transport erforderlichen Bedingungen zu erfüllen. Die 170 Mitarbeiter der 1984 gegründeten Firma sind auch mit den verschiedensten Anforderungen vertraut.

Um 22 Uhr ging es zurück zum Bus, bepackt mit kleinen Präsenten und voller Hochachtung für die Leistung der Industrie. Ein paar ganz Neugierige haben sich schon den Termin für 2018 notiert. Die achte Nacht an Rhein und Ruhr ist für den 11. Oktober vorgesehen.

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