Lärmschutz: Sparen an falscher Stelle?

Anwohner der A 57 fürchten den Ausbau. Der Landesbetrieb spricht sich gegen die Tunnel-Lösung aus – wegen der Kosten.

Krefeld. Was wird auf sie zukommen, wenn die A 57 sechsspurig ausgebaut wird? Das fragen sich bang die Anlieger der Autobahntrasse. Heute jedenfalls ist der Lärm dort bislang unerträglich, vor allem, wenn die Lastwagen an Krefeld vorbeibrettern. Informationen über den Stand der Planungen fließen jedoch spärlich, zum Ärger der Bürger.

Der mit der Planung beauftragte Landesbetrieb Straßen NRW hat unter anderem der städtischen Verwaltung bereits die drei verbliebenen von sieben Varianten vorgestellt. Dabei hat er eine oberirdische Variante favorisiert. Eine Grundsatzentscheidung des Bundes dazu steht voraussichtlich im Februar/März an. Anschließend folgt die Bürgerbeteiligung.

Die favorisierte Variante 6 sieht Lärmschutzwände bis zu 7,50 Meter vor. Denkbar wären aber noch weitere Maßnahmen wie offenporiger Asphalt, der so genannte OpA (-5dBA), andere Lärmschutzanlagen wie Wälle und Galerien, die den Lärm umlenken.

Sollte sich der Bund vor der Bürgerbeteiligung und angesichts der Finanzlage für die günstigere Variante 6 entscheiden, ist zwar die Planung noch nicht festgezurrt, doch das Durchsetzen des Tunnels wird dann nahezu unmöglich sein. Man stelle sich vor - die jetzt schon von der Autobahn zerschnittenen Stadtteile werden dann auf eine 7,50 Meter hohe Wand blicken.

Jetzt also ist der Einsatz der Krefelder Politiker aller Ebenen gefragt, und dabei sollte es keinesfalls bei Lippenbekenntnissen bleiben. Keinen guten Eindruck macht es da, wenn engagierte Anwohner der Rembertstraße auf ihre Briefe an die vier Krefelder Bundestagsabgeordneten lediglich eine Rückmeldung erhalten. Deren berechtigte Sorgen werden so nicht zerstreut.

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